Viele britische KMUs erwarten Abschwung

London/New York (25.11.2022) –

41 Prozent der britischen KMUs bereiten sich auf einen Abschwung in den nächsten zwölf Monaten vor. Das zeigt eine Umfrage des israelisch-US-amerikanischen Zahlungsdienstleisters Payoneer. Demnach erwarten 64 Prozent der Unternehmen, dass wirtschaftliche Unsicherheit die größte Bedrohung oder Herausforderung für sie sein wird. 68 Prozent nennen Umsatzrückgänge als direkte Folge des Brexits. 53 Prozent sehen die steigenden Lebenshaltungskosten als Hindernis für mehr Investitionen in den Ausbau des Vertriebs im Ausland.

Drückende Personalprobleme

Zusätzlich sind Bindung und Rekrutierung von Personal ein weiterer Problembereich für britische KMUs. Mehr als ein Drittel (34 Prozent) gibt statt Corona dem Brexit die Hauptschuld. Die steigende Inaktivitätsquote in Großbritannien stand in der vergangenen Woche auf der Tagesordnung, als der Arbeits- und Rentenminister Mel Stride damit beauftragt wurde, dafür zu sorgen, dass weniger Arbeitnehmer aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden. Neben Personalproblemen spielen die explodierenden Lebenshaltungskosten eine große Rolle. 62 Prozent sagen, dass Inflationsdruck 2023 ihre größte Bedrohung sein wird. In diesem Jahr wird eine Inflationsrate von 9,1 Prozent und 2023 von 7,4 Prozent erwartet.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, betrachten 46 Prozent der Befragten nun den Direktvertrieb als die größte Chance für ihr Unternehmen, sich über Wasser zu halten, während 38 Prozent auf Social Commerce setzen. Mehr als die Hälfte (58 Prozent) begnügt sich nicht damit, neue Verkaufsmöglichkeiten zu finden. Die Firmen wollen in den nächsten zwölf Monaten den Verbrauchern neue Angebote unterbreiten. 31 Prozent wollen die Preise einfrieren. Sieben Prozent liebäugeln sogar mit dem Metaverse, einer digitalen und interaktiven Umgebung. Darin können User als Avatare arbeiten, spielen, sich treffen oder, und das interessiert die Unternehmen natürlich am meisten, einkaufen.

Ausländische Käufer im Visier

Darüber hinaus wollen 62 Prozent der KMUs ihre Online-Präsenz ausbauen. Sie hoffen, damit jenseits der Grenzen neue Käufer zu finden. Der Umsatzrückgang in Europa hat einige Unternehmen dazu veranlasst, andere globale Chancen zu nutzen, wobei 15 Prozent nach Nordamerika und neun Prozent nach Asien blicken.

Wolfgang Kempkens,
kempkens@pressetext.com

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