New York (21.08.2020) –
Mitten in der Corona-Pandemie ist der weltweit wichtigste Aktienindex S&P 500, der die Papiere der 500 größten US-Unternehmen umfasst, auf ein Allzeithoch geklettert. Seit dem Tiefstand am 23. März ist der Index um rund 50 Prozent gestiegen. Laut “CNN Business”-Bericht gibt es jedoch Anzeichen dafür, dass ein Teil der Führungskräfte der US-Wirtschaft bezweifelt, dass der Aufschwung weitergeht. Manche CEOs, Großaktionäre und leitende Angestellte sind bereits dabei, Anteilsscheine abzustoßen.
Verkäufe über 50 Mrd. Dollar
Laut TrimTabs Investment Research http://trimtabsfunds.com haben Insider seit Mai dieses Jahres Aktien im Wert von 50 Mrd. Dollar abgestoßen. Im August werden es wieder mehr als 15 Mrd. Dollar sein, glauben die Experten. Seit 2006 habe es nicht mehr so viele Verkäufe von Insidern gegeben. Das Tempo der Insider-Verkäufe könnte ein Warnsignal für den boomenden Markt sein. Wären die finanzprofis von der Aktienrallye überzeugt, würden sie jetzt wahrscheinlich nicht verkaufen, heißt es.
“Insider denken anscheinend, dass dies eine Zeit ist, um Optionen auszuüben”, sagt Peter Boockvar, Chief Investment Officer bei der Bleakley Advisory Group http://blagroup.com . Der CNN Business Fear & Greed Index befinde sich solide im Bereich “Gier” und einige Bewertungskennzahlen des S&P 500 lägen weit über den historischen Normen. “Die Stimmung ist sehr volatil. Die Bewertungen sind überhöht”, meint Bockvar, um gleich beruhigend hinzuzufügen: “Das kann noch einige Zeit so bleiben.”
“Liquiditätsgetriebener Markt”
Nur wenige hätten sich vorstellen können, wie schnell sich die Märkte von einer Pandemie erholen, die Massenarbeitslosigkeit und eine Welle von Unternehmensinsolvenzen verursachte, so Bockvar. Marc Chaikin, Gründer von Chaikin Analytics http://chaikinanalytics.com , einem Investment-Research-Unternehmen mit Sitz in Philadelphia, gibt der Geldpolitik der amerikanischen Notenbank Fed zumindest eine Teilschuld an der Rallye. “Es ist ein Fed-induzierter, liquiditätsgetriebener Markt”, erklärt Chaikin. Anleger seien praktisch gezwungen, in Aktien zu investieren.
Wolfgang Kempkens,
kempkens@pressetext.com