US-Sanktionen gegen China-Chipriesen SMIC

Washington/Peking/Schanghai (04.12.2020) –

Die USA unter der Noch-Führung von Präsident Donald Trump setzen den größten chinesischen Chip-Produzenten SMIC http://smics.com/en auf die schwarze Liste für mutmaßliche Militärunternehmen und belegen ihn mit Sanktionen. Auch betroffen von der Entscheidung ist CNOOC http://www.cnooc.com.cn/en , der nach CNPC und Sinopec drittgrößte Mineralölkonzern der Volksrepublik. Damit nehmen die Spannungen der beiden Großmächte nur wenige Wochen vor dem Abgang Trumps erneut zu.

Kaufverbot für US-Investoren

Im gleichen Atemzug der in der Nacht auf heute, Freitag, von der US-Administration bekannt gegebenen Sanktionsankündigungen hat das US-Verteidigungsministerium auch China Construction Technology sowie China International Engineering Consulting auf die gefürchtete Liste gesetzt. Auf dieser befinden sich in der Zwischenzeit bereits 35 Unternehmen. Das Problem für diese Gesellschaften: US-Investoren dürfen von diesen ab November 2021 letztlich keine Anteilsscheine mehr erwerben.

Erwartungsgemäß hat SMIC die Entscheidung der USA scharf kritisiert. Das Unternehmen ist seit 2004 an der New Yorker und der Hongkonger Börse gelistet. Die Sanktionen gegen SMIC treffen die Branche in China hart. Als größter Chip-Hersteller der Volksrepublik ist das Unternehmen auch massiv von Zulieferungen aus den Vereinigten Staaten abhängig. SMIC stellt als Foundry ICs mit Strukturbreiten von 0,35 Mikrometern bis 45 Nanometern auch in Lizenz von IBM für andere Unternehmen ohne eigene Fertigungskapazitäten her.

Florian Fügemann,
fuegemann@pressetext.com

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