St. Louis (02.02.2021) –
Preiserhöhungen bei Essenslieferungen von Restaurants führen oft zu schlechteren Bewertungen auf Online-Plattformen wie Yelp. Laut einer Studie der Washington University in St. Louis http://wustl.edu war das bereits vor der Corona-Pandemie der Fall. Das bedeutet, dass ein gastronomischer Betrieb selbst dann einen negativen Ruf bekommen kann, wenn die Preise im Betrieb nicht steigen.
“Kosten reduzieren Nachfrage”
“Höhere Kosten reduzieren die Nachfrage sowohl kurzfristig als auch langfristig, weil die Reputation darunter leidet. Das trifft besonders auf Online-Märkte zu, wo die Konsumenten selten die gewöhnlichen Preise kennen und auch nicht wissen, zu welchem Zeitpunkt eine Bewertung abgegeben wurde”, erklärt Studienleiter Oren Reshef.
Die Forscher haben Daten der Plattform Yelp zwischen 2013 und 2019 untersucht. Dabei haben sie auf Preisänderungen sowie Kundenbewertungen geachtet. Im Durchschnitt senken Steigerungen von Kosten für Essenslieferungen die Rezensionen um drei bis fünf Prozent. Das sei besonders schwerwiegend, weil die Preisänderungen im Untersuchungszeitraum durchschnittlich zwischen drei und neun Prozent lagen.
Neukunden sind oft sensibler
Grundsätzlich führen hohe Preise nicht zu negativen Bewertungen. Die billigsten Restaurants haben im Durchschnitt 3,4 Sterne auf Yelp erhalten. Dagegen bekamen die teuersten Betriebe 3,6 Sterne, obwohl ihre Kosten bis zu vier Mal so hoch waren. Die Qualität sei deswegen weiterhin ein wichtiger Faktor. Besonders Kunden, die zum ersten Mal bei einem Restaurant bestellen, sind gegenüber Preisänderungen sensibel. Den Forschern zufolge sind ihre Erwartungen höher, weswegen sie eher enttäuscht sind, wenn die Qualität des Essens für sie nicht ausreichend ist.
Georg Haas,
haas@pressetext.com