St. Pölten (12.03.2021) –
Vor Kurzem vergab die St. Pöltner Startup- und Innovationsinitiative SMARTUP wieder ihre Stipendien. 8 Teams und junge Unternehmen reichten ihre innovativen Konzepte mit Bezug zu St. Pölten ein und erklärten ihren Mehrwert für die Innovationskraft am Standort. 2 von 3 ausgezeichneten Startups haben ihren Tätigkeitsbereich in der IT-Security – eines wurde von Security-Studierenden der Fachhochschule St. Pölten gegründet, beim anderen arbeiten Studierende mit. Die Unternehmen bieten Schutz vor Cyberattacken auf Internet-of-things-Geräte im Haushalt bzw. leistbare Daten-Security für IT-Dienstleister*innen und Mittelstandsunternehmen.
Eines der Gewinnerteams ist APOCRAT: Bereits während des Studiums an der FH St. Pölten startete das junge Team des St. Pöltner Unternehmens die Entwicklung einer Firewall, die vor Cyberattacken auf Internet-of-things-Geräte im Haushalt und der Datensammelwut der Herstellerinnen schützt. Der Assistent nutzt verhaltensbasierte Analysen, um automatisch zu erkennen, ob ein Zugriff von den Nutzerinnen gewollt ist, oder auf einen unbefugten Dritten zurückgeht. Zusätzlich werden Sicherheitsreports über die vernetzten Geräte zur Verfügung gestellt.
“Mit dem Erhalt des SMARTUP-Stipendiums sind wir unserem Ziel, die Hoheit über die eigenen Daten zurück an den einzelnen Menschen zu geben, etwas näher gekommen. Das Stipendium ermöglicht uns, unseren Prototypen voranzutreiben und hilft dabei, die Zusammenarbeit im Team durch einen gemeinsamen Arbeitsplatz in St. Pölten zu fördern”, sagt Paul Lackner, CEO von APOCRAT.
Leistbare Daten-Security für Mittelstandsunternehmen
Das Startup-Team von Lywand bietet IT-Dienstleisterinnen einen cloud-basierten Service, damit diese permanent und zu einem leistbaren Preis die Sicherheitslage ihrer Kundinnen im Auge behalten und die Unternehmen zu laufenden Verbesserungen motivieren können. Hochqualifizierte Talente, die am Department für Informatik und Security der FH St. Pölten ausgebildet werden, und der enge Kontakt zu den erfolgreichen Forschungsinstituten der FH waren entscheidende Faktoren für die Wahl des Unternehmensstandorts.
“Wir freuen uns sehr mit unserer Idee und unserem Businessplan die Jury überzeugt zu haben. Das und auch die vielen anderen tollen Startup-Ideen, die beim Wettbewerb teilgenommen haben, unterstreichen die Attraktivität und Innovationskraft des Standorts St. Pölten und die tolle Arbeit des SMARTUP-Umfelds”, so das Team von Lywand in einem Statement zur Stipendienverleihung.
“Seit rund drei Jahren unterstützt die Stadt St. Pölten ganz gezielt Innovation, Unternehmertum und Startups mit der SMARTUP-Initiative. Seither hat sich eine zwar immer noch kleine, aber sehr feine Startup-Szene etabliert, die die zahlreichen Standortvorteile sehr schätzt. Die Unterstützung der Stadt St. Pölten und das Know-how aus starker Forschung und innovativen Ideen, das wir gemeinsam mit guten Partner*innen wie etwa dem Unternehmensgründungsprogramm accent oder in einer Kooperation mit dem Kernforschungszentrum CERN entwickeln, gehören sicher dazu und führen verstärkt auch zu neuen erfolgreichen Unternehmen am Standort”, erklärt Hannes Raffaseder, Mitglied der Geschäftsführung an der FH St. Pölten und Mitinitiator von SMARTUP.
Starke IT-Security-Initiativen
Laut Raffaseder ist St. Pölten so etwas wie die heimliche Hauptstadt der IT-Security. Die FH St. Pölten trägt wesentlich dazu bei: mit einem breitgefächerten Studienangebot zu IT-Sicherheit und Data Science, mit einem Forschungsschwerpunkt zu Cyber Security & IT Security, mit zwei Josef-Ressel-Zentren (zu Blockchain-Technologie & Sicherheitsmanagement sowie zur Erkennung gezielter IT-Angriffe auf Unternehmen) und mit der Beteiligung an 3 COMET-Zentren zu Blockchain, IT-Sicherheit und Industrie 4.0. Mit den erfolgreichen IT-Security-Startups wird dieser Status weiter ausgebaut.
Regionale Mode
Dass Regionalität bzw. traditionelles Handwerk trotz Digitalisierung nicht zu kurz kommen, beweist die Vergabe des dritten Stipendiums an das Modelabel Elisia, dessen Gründerin Christina Kuback ebenfalls Absolventin der FH St. Pölten ist. Das Modelabel bezieht Stoffe von österreichischen Händlern vor allem in Bioqualität, genäht wird in St. Pölten.
Blick in die Zukunft
Bei den Stipendien eingereicht hat auch ein Startup, an dem mit Armin Kirchknopf ein Absolvent und Junior Researcher der FH St. Pölten beteiligt ist: Sein junges Startup Circly unterstützt Produktions- & Handelsbetriebe mit cleveren Bedarfsprognosen. Mit Circlys individualisierbaren Modellen der künstlichen Intelligenz (KI) ist es Unternehmen möglich, “in die Zukunft zu blicken”, um vorherzusagen, was diese in der nahen Zukunft produzieren müssen oder verkaufen werden. Circly ist übrigens aus dem St. Pöltner Startup Ordito hervorgegangen, das ebenfalls von SMARTUP unterstützt wurde und Ende letzten Jahres erfolgreich an die Kastner-Gruppe verkauft wurde.
Die SMARTUP-Stipendien sind mit je 5.000 Euro dotiert. Über die Vergabe entscheidet eine unabhängige Jury, in der diesmal Hannah Wundsam (Managing Director; Austrian Startups), Katharina Bichler (Geschäftsführerin, Steuerberaterin; BKS Steuerberatung) und Philip Simson (Projekt Vision & Masterplan stp 25|50) mitgewirkt haben. Sie waren von der hohen Qualität der Einreichungen angetan und begründeten ihre Entscheidung mit der Wichtigkeit der zukunftsweisenden Geschäftsbereiche, außergewöhnlichen Ideen und spannenden Geschäftsmodelle.
2,5 Jahre SMARTUP St. Pölten
SMARTUP ist eine Initiative zur Förderung von Innovation, Unternehmertum und Startups der Stadt St. Pölten. Mit der Umsetzung des mittels Zuschuss der Stadt geförderten Projekts ist die Fachhochschule St. Pölten ForschungsGmbH betraut.
Weitere Informationen:
APOCRAT: https://www.apocrat.at
Lywand: https://www.lywand.com
Circy: https://www.circly.at
Elisia: https://www.elisia.at
SMARTUP: https://www.stp-smartup.at
Über die Fachhochschule St. Pölten
Die Fachhochschule St. Pölten ist Anbieterin praxisbezogener und leistungsorientierter Hochschulausbildung zu den Themen Medien, Wirtschaft, Digitale Technologien, Informatik, Security, Bahntechnologie, Gesundheit und Soziales. 26 Studiengänge und zahlreiche Weiterbildungslehrgänge bieten ca. 3.500 Studierenden eine zukunftsweisende Ausbildung. Neben der Lehre widmet sich die FH St. Pölten intensiv der Forschung. Die wissenschaftliche Arbeit erfolgt zu den oben genannten Themen sowie institutsübergreifend und interdisziplinär. Die Studiengänge stehen in stetigem Austausch mit den Instituten, die laufend praxisnahe und anwendungsorientierte Forschungsprojekte entwickeln und umsetzen.
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