Peking (03.05.2023) –
In den USA aktive Unternehmen aus China sehen sich einem “etwas schlechteren” Geschäftsumfeld gegenüber, das sich angesichts der wachsenden Spannungen zwischen den beiden Nationen noch verschlechtern könnte. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der US-amerikanischen Sektion der China General Chamber of Commerce (CGCC). Danach erwartet fast jedes fünfte chinesische Unternehmen (19 Prozent) sinkende Umsätze in den USA bis 2025. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es nur 14 Prozent.
Äußerst komplexes Umfeld
Von den 101 befragten Unternehmen haben 24 Prozent für 2022 Umsatzrückgänge von mehr als einem Fünftel gegenüber dem Vorjahr gemeldet. Das ist mehr als doppelt so viel wie in der vorherigen Umfrage (elf Prozent). Nur 42 Prozent haben sich über ein Umsatzwachstum freuen können, gegenüber 54 Prozent im Vorjahr. “Die Weltwirtschaft erlebte 2022 anhaltende Turbulenzen, und chinesische Unternehmen, die in den USA tätig sind, sahen sich weiterhin einem außergewöhnlich komplexen Umfeld gegenüber”, so die CGCC. Der schwere Rückschlag durch die mehr als zwei Jahre dauernde COVID-19-Pandemie sowie die hohe Inflation und die steigenden Zinsen seien deutlich zu spüren.
Die Spannungen zwischen den USA und China sind nach wie vor eine Hauptsorge chinesischer Unternehmen. 81 Prozent der Befragten äußern sich besorgt über den Zustand der Beziehungen, gegenüber 75 Prozent im Vorjahr. Darüber hinaus rechnen 44 Prozent der Unternehmen mit einer weiteren Verschlechterung der Beziehungen zwischen den beiden Nationen. “Das wird die Herausforderung für Unternehmen, die in beiden Märkten tätig sind, noch verschärfen”, heißt es in dem Bericht für 2023. Die CGCC rät chinesischen Unternehmen, ihre Fähigkeiten zu verbessern, die Innovationsneigung des US-Marktes zu nutzen und eine “regionale Expansion” nach Mexiko und Kanada in Betracht zu ziehen.
Einige kürzen Investitionen
14 Prozent der befragten chinesischen Unternehmen wollen im kommenden Jahr ihre Investitionen in den USA kürzen. 2022 waren es nur zehn Prozent. Die schlechten Beziehungen zwischen den beiden Ländern sind laut einer aktuellen Umfrage der amerikanischen Handelskammer in China auch Anlass zur Sorge bei US-Unternehmen, die in der Volksrepublik tätig sind, obwohl sich die Aussichten insgesamt verbessert haben.
Wolfgang Kempkens,
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