London (12.10.2022) –
Drei Viertel der britischen Unternehmen haben in den vergangenen zwölf Monaten Arbeitskräftemangel beklagt. Eine Mehrheit glaubt, dass darunter die Wettbewerbsfähigkeit leidet, wie eine Umfrage des privaten britischen Arbeitsvermittlers Pertemps Network Group unter 325 Unternehmen zeigt, die der Consulter CBI veröffentlicht hat. Engpässe auf dem Arbeitsmarkt hätten einen großen Einfluss auf die Fähigkeit der Unternehmen, mit voller Kapazität zu arbeiten, und machten ein Wachstum kaum möglich. Viele Unternehmen hätten darauf mit internen Schulungen reagiert, die Löhne erhöht und die Arbeitsbedingungen verbessert, um Arbeitskräfte zu halten und neue Mitarbeiter zu gewinnen.
Nachfrage nicht zu befriedigen
46 Prozent derjenigen, die in den vergangenen zwölf Monaten mit Arbeitskräftemangel konfrontiert waren, konnten die Nachfrage nicht befriedigen; 36 Prozent nahmen Änderungen an den von ihnen angebotenen Produkten oder Dienstleistungen vor oder reduzierten sie, während 26 Prozent geplante Kapitalinvestitionen reduzierten. 72 Prozent meinen, das Vereinigte Königreich sei in den vergangenen fünf Jahren zu einem weniger attraktiven Ort für Investitionen und Geschäfte geworden.
Die in der Umfrage interviewten Personen sehen den Mangel an Arbeitskräften (75 Prozent) und den Zugang zu Qualifikationen (72 Prozent) am ehesten als Bedrohung für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Die Besorgnis über die Arbeitskosten (59 Prozent) ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, und die Lebenshaltungskosten (69 Prozent) sind zu einer deutlich größeren Bedrohung geworden, heißt es.
Noch Jahre der Mangelsituation
Sieben von zehn Befragten sind der Meinung, dass der Mangel an Arbeitskräften auch in fünf Jahren noch eine Bedrohung für die Wettbewerbsfähigkeit sein wird. Als Reaktion auf den Arbeitskräftemangel investieren 55 Prozent der Unternehmen in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. 56 Prozent geben mehr Geld für Grundgehälter aus, 45 Prozent verbessern das Arbeitsumfeld und 40 Prozent investieren mehr in Technologie und Automatisierung.
Auf die Frage, welche Maßnahmen nötig seien, um den Arbeitskräftemangel zu lindern, fordern 46 Prozent der befragten Unternehmen die Regierung auf, Anreize für Betriebe zu schaffen, in Technologie und Automatisierung zu investieren, um die Produktivität zu steigern. 44 Prozent fordern die Erteilung von Visa für Ausländer für bestimmte Arbeitsaufgaben.
Wolfgang Kempkens,
kempkens@pressetext.com
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