Wieselburg (30.04.2021) –
Laut dem ReUse-Netzwerk Repanet fallen einerseits jährlich allein in Österreich mehr als 110.000 Tonnen Alttextilien an. Davon landen rund 70.000 Tonnen direkt im Restmüll und werden folglich thermisch behandelt und deponiert. Andererseits werden weltweit pro Jahr hundert Milliarden Kleidungsstücke zu denkbar schlechten Arbeits- und Umweltbedingungen produziert, transportiert und zu absurd billigen Preisen verkauft. Bis 2030 rechnen ExpertInnen der Global Fashion Agenda mit einem weiteren Wachstum von 60 Prozent. Dies resultiert aus einer immer schneller produzierenden Modebranche.
Um diesem Problem entgegenzuwirken, haben sich drei junge Männer vom FH-Campus Wieselburg – Matthias Dollfuss, Maximilian Horvatits und Michael Muttenthaler – zusammengeschlossen, um mit IKONITY eine Plattform für nachhaltige Bekleidung zu schaffen. Mit IKONITY entsteht der erste Cradle-2-Cradle-Marktplatz für nachhaltige Mode, der seinen Kunden die Möglichkeit bietet, einfach und unkompliziert Bekleidung von verschiedensten Anbietern zu kaufen sowie Altkleidung zu retournieren, um dieser so ein zweites Leben zu schenken.
“Cradle-2-Cradle steht dabei für den Ansatz von durchgängiger Kreislaufwirtschaft und soll verdeutlichen, dass nachhaltiges Wirtschaften ein zentrales Element des Unternehmens ist”, betont Gründer Maximilian Horvatits. Um dies auch am Marktplatz abzubilden, werden die Lieferketten aller Textilprodukte transparent auf der Produktseite dargestellt. Damit wird ersichtlich, wie die Produkte hergestellt werden, und dem Kunden können so die Auswirkungen des Angebotes nähergebracht werden, um dem Kleidungsstück wieder die gebührende Wertigkeit zu geben. “Ansprechen wollen wir mit IKONITY Kundinnen und Kunden im Alter von 20 bis zur Pension, welche einen nachhaltigen Bekleidungsstil verfolgen aber trotzdem modische Kleidung tragen wollen”, ergänzt Horvatits.
Begonnen hat alles im Creative Pre-Incubator Programm (CPI) am FH-Campus in Wieselburg, wo die Studenten Muttenthaler und Horvatits im Vorjahr mit Ecoist, eine Vergleichsplattform für nachhaltige Mode gestartet haben. Im Jahr davor hatte Dollfuss mit seiner Partnerin Elena Vacano im CPI Programm die Vertriebsplattform IKONITY für junge Designer gegründet. Und sie sind damit auch als bestes Studierenden-Projekt Österreichs beim i2b-Businessplan-Wettbewerb ausgezeichnet worden. Im heurigen Frühjahr erfolgte der Zusammenschluss von IKONITY und Ecoist, um so eine Kombination aus Vertriebsplattform und transparenter Darstellung der Nachhaltigkeit als Vergleichsplattform entstehen zu lassen.
Der Creative Pre-Incubator (CPI) wurde im Jahr 2014 in Kooperation zwischen der Fachhochschule St. Pölten und dem accent Inkubator ins Leben gerufen und ist mittlerweile auch an der IMC Fachhochschule Krems und an der FH Wr. Neustadt Campus Wieselburg vertreten. Dieses Programm ist Teil der “Spin-off-Strategie” des Landes Niederösterreich und setzt hier einen weiteren Schritt, um aus Ideen und Forschungsergebnissen erfolgsversprechende Unternehmensgründungen entstehen zu lassen.
“Wir sind stolz, dass wir mit dem Creative Pre-Incubator Programm bereits zahlreiche Studierende und Absolventinnen und Absolventen in Niederösterreich auf ihrem Weg zur Unternehmensgründung unterstützen konnten. Mit IKONITY und Ecoist haben sich nun zwei CPI-Alumni der FH Wiener Neustadt Campus Wieselburg zusammengetan, die ihre Kompetenzen und Gründungsideen vereinen und so gemeinsam durchstarten”, so Ursula Steiner, Projektleiterin des Creative Pre-Incubators. “Wir blicken gespannt auf die weitere Entwicklung des Teams und den Launch der neuen Plattform von IKONITY.”
Die Plattform IKONITY feiert ihren großen Relaunch am 3.5.2021 unter http://www.ikonity.at . Ab hier ist es erstmal möglich, aus einer großen Auswahl an nachhaltigen Produkten von österreichischen Designern zu wählen. Zudem kann man sich bereits jetzt für die erste Welle des Altkleider-Retourenservice anmelden, um eine der ersten zu sein, die ihren Kleidern ein zweites Leben ermöglichen und zeitgleich einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Modeindustrie leistet.
accent Inkubator GmbH,
Beatrice Weisgram