Wien (28.09.2020) –
Green-Technology-Unternehmer aus Wien haben jetzt eine Initiative gestartet, um die wachsenden Plastikmüllberge in den Griff zu bekommen. Konkret sollen unbehandelte Kunststoffabfälle auf dem Wege der Pyrolyse in flüssige und gasförmige Treibstoffe zur Weiterverarbeitung umgewandelt werden. Die Technologie sei ausgereift, jetzt gehe es darum, öffentliches Bewusstsein für deren Anwendung zu schaffen, sagt der Geschäftsführer der GoPlastikNeutral GmbH, Markus Müller (44). http://www.goplastikneutral.com/de
Laut Müller ist GoPlastikNeutral (GPN) eine Umweltbewegung, die für Aufklärung sorgt und zugleich eine effiziente und umweltfreundliche Depolymerizationslösung anbietet. Die Vision eines “plastikneutralen” Planeten sei real, kein Tier solle mehr qualvoll durch Plastikabfälle verenden, kein Mikroplastik mehr in Lebensmitteln landen. Müller: “Es ist unsere Pflicht, für eine saubere Umwelt und gesunde Zukunft der nächsten Generation zu sorgen. Wir sehen diese Herausforderung daher als Chance, an der die ganze Menschheit wachsen kann.”
Wie man plastikneutral wird
GoPlastikNeutral wurde gegründet, um das gestiegene Bewusstsein für die schädlichen Auswirkungen von unbehandelten Plastikabfällen auf dem Planeten in konkrete Aktionen zu lenken. Hierzu wurde eine Internet-Plattform geschaffen, die zur positiven Mobilisierung beitragen soll. Jeder interessierte Plastikgegner kann so mithelfen, die Community zu vergrößern und gemeinsam gegen den zunehmenden Plastikmüll zu kämpfen. Als Belohnung winken “PlastikNeutral-Zertifikate”.
Engagierte Plastikmüll-Gegner werden aufgefordert, aktiv zu werden, indem sie sich zunächst auf der Internet-Plattform registrieren. Im Anschluss daran können sie zum Gegenwert von 10 Euro sogenannte BASIC-Pakete (zur Finanzierung der Verwertung von jeweils 10 kg Kunststoffmüll) erwerben. Der Initiator verspricht, diese Menge an Plastikabfällen von Entsorgern und Deponien abzuholen und einer adäquaten Pyrolyse-Behandlung (Plastic2Fuel) zuzuführen.
Micro-Investment zu Makro-Rendite
Damit würden alle Beteiligten gewinnen, sagt Müller: Die Entsorger werden den Müll los, die Verwerter produzieren aus den Abfällen (gewinnbringend) Öl, Aktivkohle etc. und die Community trägt durch ihr finanzielles Engagement dazu bei, dass dieser Recycling-Prozess auch finanziert werden kann, denn die Pyrolyse-Anlagen kosten Geld. Doch es ist kein One-Way-Investment. PlastikNeutral-Geldgeber werden sozusagen als “stille Gesellschafter” aktiv und erhalten ihr “Mikro-Investment” mit Zinsen zurückbezahlt, verspricht das Unternehmen. Die Community hilft so mit, mehr Plastikmüll zu verwerten und damit zu “neutralisieren”.
Anlagenbau und Betrieb durch Plastik2Fuel GmbH
Damit das Konzept nicht nur auf dem Papier funktioniert, hat die GoPlastikNeutral GmbH mit ihrer Partnerfirma Plastik2Fuel GmbH (P2F) einen operativen Ansprechpartner für das Fullfillment zur Seite. Die P2F ist auf die Entwicklung, den Bau und Betrieb von flexiblen Depolymerizationsanlagen zum Recycling von Kunststoffabfällen spezialisiert, konkret die Umwandlung von geeignetem Plastikmüll in gasförmige bzw. flüssige Treibstoffe auf dem Wege der Pyrolyse.
Die entsprechenden Anlagen bestehen aus Vorsortierungs- und Schredderanlagen, den Prozessanlagen sowie Lagerkapazitäten und adäquaten Leitungen für die Abfüllung bzw. den Weitertransport des Treibstoffs. Laut Müller werden aus 100 % Plastikmüll 50 % Öl (zur Weiterverarbeitung in Treibstoffe), 20 % Aktivkohle, 10 % Gas (zur Wiederverwertung in der Pyrolyse) sowie Wasser und Konglomerat gewonnen, wobei letzteres eingelagert wird. P2F setzt jedenfalls auf flexible Anlagen, die täglich 16 bis 18 Stunden laufen und 10 Tonnen Müll verwerten.
Das P2F Waste Plastic-to-Fuel-Produktionssystem ist eine schlüsselfertige Lösung, die an jedem beliebigen (kommissionierten) Ort aufgebaut werden kann. Das in sich vollständig geschlossene Batch-System hat eine Verarbeitungskapazität von 3.300 Tonnen Kunststoffabfällen pro Jahr. Es ist umweltfreundlich, setzt im Vergleich zu anderen Lösungen nur geringe Schadstoffe frei und produziert außer dem Konglomerat (das aber noch weiter aufbereitet werden kann) nur Nebenprodukte wie Aktivkohle und Gas, die innerhalb des Produktionsprozessees wiederverwendet werden können.
Die erste P2F Plastic-to-Fuel-Produktionsanlage eines Anlagenparks mit einer geplanten Größe von insgesamt sechs Depolymerizationsanlagen durchläuft derzeit den Betriebsanlagengenehmigungstest und befindet sich bereits in der Auslieferung. Die Baukosten betragen über 7,5 Millionen Euro, die Fertigstellung und Übergabe an die Plastik2Fuel GmbH ist mit Ende 2021 avisiert.
Demo-Anlage im Video (siehe unten und hier): https://youtu.be/Pobh-At2KQ4
Über GoPlastikNeutral
Die GoPlastikNeutral GmbH wurde im Frühjahr 2020 gegründet, um das gestiegene Bewusstsein für die schädlichen Auswirkungen von unbehandelten Plastikabfällen auf dem Planeten europaweit in konkrete Aktionen zu lenken. Hierzu wurde eine mehrsprachige Internet-Plattform geschaffen, die zur Mobilisierung der Anti-Plastik-Community betragen soll. Aktivisten erhalten für ihr Engagement “PlastikNeutral-Zertifikate” und auf ihr eingesetztes Investment eine 20%ige Rendite.
GoPlastikNeutral GmbH,
mm@goplastikneutral.com