Noida (20.12.2022) –
Rund 58 Prozent der Inder haben ihre “Made in China”-Einkäufe aufgrund der herrschenden geopolitischen Situation reduziert. 26 Prozent finden sogar indische Alternativen bei Mode, Bekleidung, KFZ-Zubehör und Gadgets in Bezug auf Preis und Qualität besser. Und rund 59 Prozent der Inder sagen, dass sie keine chinesische App auf ihrem Telefon haben. Bei 29 Prozent sind es immerhin noch eine oder mehrere, die genutzt werden, wie eine Umfrage der Social-Community-Engagement-Plattform LocalCircles zeigt.
Chinesisches Spielzeug out
28 Prozent der Befragten finden indische Alternativen hinsichtlich der Kombination von Preis und Qualität sowie des Kundenservice besser. Elf Prozent sprechen sich für die bessere Qualität der indischen Produkte aus. Acht Prozent bevorzugen ein alternatives ausländisches Produkt aufgrund von Faktoren wie besserem Preis, Qualität und Kundenservice. Zusätzlich geben acht Prozent an, dass ihre Wahl davon bestimmt ist, dass sie nicht viele in China hergestellte Produkte auf den Märkten, in Geschäften oder online finden.
Rund 35 Prozent geben Gadgets, elektronische Produkte und Zubehör als die Top-Kategorie der chinesischen Produkte an, die sie in den vergangenen zwölf Monaten gekauft haben. Bei 14 Prozent der Befragten handelt es sich bei den Einkäufen um Artikel für Feiern, wie Beleuchtung oder Lampen. Chinesisches Spielzeug wird aufgrund von Bedenken zur Qualität der Farbe und anderem eingesetzten Material nur von fünf Prozent gekauft. Gleich schneiden chinesische Geschenkartikel bei den Käufern ab. Waren es 2021 noch elf Prozent der Befragten, die chinesische Mode kauften, haben dies 2022 nur noch drei Prozent getan.
Handelsdefizit erhöht sich
Die Ergebnisse der Umfrage werden zu einem Zeitpunkt veröffentlicht, zu dem sich das Handelsdefizit zwischen Indien und China ausweitet. Es erreichte zwischen April und Oktober 51,5 Mrd. Dollar, rund 48,6 Mrd. Euro. Im Geschäftsjahr 2021/22 lag der Wert bei 73,31 Mrd. Dollar und im Jahr 2020/21 waren es noch 44,03 Mrd. Dollar. Die Umfrage kommt zu dem Schluss, dass die derzeitige geopolitische Lage zwischen beiden Ländern es wahrscheinlich macht, dass mehr Inder auf chinesische Produkte verzichten werden. Dafür verantwortlich sind unter anderem der Grenzkonflikt im Galwan-Tal im Juni 2020 und die Auseinandersetzung in Arunachal Pradesh.
Moritz Bergmann,
bergmann@pressetext.com
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