Wiesbaden (07.06.2023)
In den ersten drei Monaten sind in Deutschland 132,8 Mrd. Kilowattstunden Strom erzeugt und in das Netz eingespeist worden, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute, Mittwoch, nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt. Das waren das 7,8 Prozent weniger Strom als im ersten Quartal 2022, so die Wiesbadener Behörde. Windkraft spielte dabei eine große Rolle.
Erst Wind, dann Kohle
Als Gründe für den Rückgang führen die Experten milde Temperaturen, hohe Strompreise und eine konjunkturelle Abschwächung an. Der im ersten Quartal 2023 in Deutschland erzeugte und in das Stromnetz eingespeiste Strom stammte zu knapp einem Drittel aus Windkraft (erstes Quartal 2022: 30 Prozent).
Damit hatte Windkraft trotz eines Rückgangs um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal zum ersten Mal seit dem zweiten Quartal 2020 wieder den höchsten Anteil an der Stromeinspeisung. Die Einspeisung von Strom aus Kohlekraftwerken erreichte mit 30 Prozent den zweithöchsten Anteil.
Kaum noch Atomstrom
Die insgesamt aus konventionellen Energieträgern erzeugte Strommenge ging laut Destatis im ersteb Quartal dieses Jahres um 10,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zurück. Der Anteil des Stroms aus konventionellen Energieträgern war mit 51,4 Prozent nur noch leicht höher als der Anteil des eingespeisten Stroms aus erneuerbaren Energiequellen, heißt es.
Den größten absoluten Rückgang bei der Enspeisung aus konventionellen Energieträgern verzeichnete Kohle mit einem Minus von 5,5 Mrd. Kilowattstunden, was einem Minus von 12,1 Prozent entspricht. Den zweitgrößten Rückgang gab es bei der Einspeisung aus Kernenergie – minus 2,8 Mrd. Kilowattstunden respektive ein Rückgang um 32,7 Prozent.
Die Stromeinspeisung aus Erdgas stieg dagegen im Vergleich zum ersten Quartal 2022 wieder leicht um 2,4 Prozent und erreichte einen Anteil von 14,6 Prozent (erstes Quartal 2022: 13,2 Prozent) an der gesamten Stromerzeugung, lag aber unter dem Niveau vom ersten Quartal 2021 (16,2 Prozent).
Florian Fügemann,
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