St. Pölten (26.09.2023) –
Österreich und besonders Niederösterreich haben ein sehr hohes noch ungenutztes Windkraftpotenzial. Die Nutzung von Waldgebieten ist in ganz Europa völlig üblich. Der erste Waldwindpark wurde bereits 2003 in Österreich errichtet. Durch eine der strengsten Genehmigungsverfahren in Europa ist die naturverträgliche Windkraftnutzung in Österreich gelebte Praxis. “Windkraft ist Klima- und Biodiversitätsschutz und sollte deutlich rascher ausgebaut werden, auch in Niederösterreich”, bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.
Die Windkraft hat ein sehr hohes noch ungenutztes Potenzial in Österreich. Auf 2 Prozent der Landesfläche könnten Windparks 82 Mrd. Kilowattstunden Windstrom erzeugen, mehr als Österreich derzeit insgesamt an Strom verbraucht. Knapp die Hälfte dieses Potenzials ist in Niederösterreich zu finden. Windräder in Österreich erzeugen darüber hinaus zwei Drittel des Stromes im Winterhalbjahr, nämlich genau zu der Zeit, wenn die fossile Stromerzeugung und die Stromimporte nach Österreich am höchsten sind. “Windstrom kann daher fossile Stromerzeugung direkt ersetzen”, bemerkt Moidl.
Windkraft im Wald
Die Nutzung der Windkraft im Wald ist völlig üblich. Der erste Windpark im Wald in Österreich wurde bereits 2003 errichtet. In allen Bundesländern, in denen Windräder geplant werden, sind auch Waldwindparks dabei. In Deutschland stehen mit 2.370 Windrädern – mit einer Gesamtleistung von 6600 MW – fast doppelt so viele Windräder im Wald wie es bestehende Windräder in Österreich gibt. “Das ist auch nicht verwunderlich, denn ein Windpark im Wald kann aus ökologischen Gründen ganz unkompliziert sein. Das Windrad dreht sich weit über den Baumwipfeln, wo die biologische Aktivität zumeist sehr gering ist”, bemerkt Moidl. Für einen Windpark muss nur das Fundament des Windrades betoniert werden. 99 Prozent der Windparkfläche können weiterhin land- und forstwirtschaftlich genutzt werden. “Diese Doppelnutzung aus Stromerzeugung und land- oder forstwirtschaftlichen Erträgen stellt einen deutlichen Mehrwert für den ländlichen Raum dar”, so Moidl.
Naturverträgliche Windkraftnutzung
Die Windenergie hat in Österreich sehr strenge Auflagen zu erfüllen. Für jeden neuen Windpark müssen für die Genehmigung zwei Jahre lang Vogeluntersuchungen und Fledermausuntersuchungen durchgeführt werden. Ausgleichsflächen helfen die Biodiversität in der Windparkregion zu verbessern. “Biodiversitätsschutz und Klimaschutz ist bei der Windparkplanung in Österreich gelebte Praxis”, ergänzt Moidl abschließend.
IG Windkraft,
Mag. Martin Jaksch-Fliegenschnee