Gesellschaften ohne Geld-Fokus glücklicher

Montreal/Bellaterra (10.02.2021) –

Menschen in Gesellschaften, in denen Geld keine dominante Rolle spielt, sind oft glückseliger als Bewohner von finanziell ausgerichteten Staaten. Kleine Fischerdörfer in Bangladesch und auf den Salomonen weisen ähnliches Wohlbefinden auf wie skandinavische Staaten, die üblicherweise als Spitzenreiter bei der Zufriedenheit gelten, zeigt eine Studie der McGill University http://mcgill.ca und der Universitat Autònoma de Barcelona http://uab.cat .

Familie und Natur wichtiger

“Es gibt Wege zum Glück, die nichts mit einem hohen Einkommen oder materiellem Wohlhaben zu tun haben”, so Studienleiter Eric Galbraith von der McGill University. Das Team hat über einen längeren Zeitraum 678 Menschen über ihre subjektive Glückseligkeit interviewt. Die Studienteilnehmern stammen aus unterschiedlichen Altersgruppen und leben in kleinen Gemeinschaften, in denen Geld keine große Rolle spielt.

Den Autoren zufolge ändern sich die Glücksfaktoren mit dem Verhältnis, das ein Land zu Geld hat. In Gesellschaften, die nicht auf Finanzen konzentriert sind, ist Zeit mit der Familie und in der Natur wichtig. Spielt Geld eine größere Rolle, sind soziale und ökonomische Faktoren stärker mit dem Glück verbunden.

Fokus auf Geld schadet Glück

Ein hoher gesellschaftlicher Fokus auf Geld kann laut den Forschern sogar dem Wohlbefinden von Menschen schaden. In den Fischerdörfern ist Glückseligkeit deutlich einfacher zu erreichen als in reichen Regionen. Frühere Studien haben ergeben, dass der Zugang zu digitaler Technologie einen Vergleich mit dem Lebensstandard in anderen Ländern ermöglicht und so die Zufriedenheit verringern kann. Dies war in der aktuellen Studie jedoch nicht der Fall.

Georg Haas,
haas@pressetext.com

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