Eugene (16.03.2021) –
Streaming-Dienste wie Amazon Prime Video profitieren davon, Kunden bei einem Film-Kauf vorherige Leihgebühren zu erlassen. Wenn sich Konsumenten einen Inhalt nur digital ausborgen, neigen sie bei einer solchen Vergünstigung deutlich eher zum Kauf. Dagegen ist ein erneutes Ausleihen oft sehr unwahrscheinlich, besagt eine Studie der University of Oregon http://uoregon.edu .
“Profitabilität erhöhen”
“Unternehmen können ihre Profitabilität erhöhen, wenn sie Kunden zumindest einen Teil oder sogar den gesamten Leihbetrag bei einem darauffolgenden Kauf zurückgeben”, sagt Forscher Michael Pangburn. Momentan führen Anbieter diese Option jedoch nicht an. Nur Amazon hat im Bereich E-Books damit experimentiert.
Die Wissenschaftler haben durch eine mathematische Analyse unterschiedliche Szenarien untersucht, in denen Anbieter die Leihgebühr zurückzahlen. Dabei haben sie besonders auf den Abklingfaktor von Filmen geachtet, der bestimmt, ob Kunden sie mehrmals ausleihen wollen.
Abklingfaktor oft hoch
Besonders stark ist der Abklingfaktor bei einem Dokumentarfilm oder einem Thriller, bei dem überraschende Wendungen eine große Rolle spielen. Solche Filme leihen Kunden meistens nur einmal aus. Der Abklingfaktor ist bei einer Komödie deutlich geringer, weil Menschen sie oft noch einmal mit Freunden oder Familie ansehen.
Nicht bei allen Angeboten zahlt sich der Erlass der Leihgebühren gleich stark aus. Jedoch können Anbieter wie Amazon Prime Video oder Disney+ durch solche Vergünstigungen Konsumenten zu mehr Käufen motivieren. Kostet der Kauf mehr als das Ausleihen und ist ein wiederholtes Mieten unwahrscheinlich, ist diese Strategie profitabel.
Georg Haas,
haas@pressetext.com