New York (13.09.2022) –
Zwei Drittel der Portfoliomanager und Privatanleger planen, ihre Investitionen in Energie-Aktien und -anleihen in den nächsten sechs Monaten zu erhöhen, weil sie mit deutlich steigenden Kursen rechnen. Das zeigt der “MLIV Pulse Survey” des Wirtschaftsnachrichtendienstes “Bloomberg”. Die Finanzexperten gehen davon aus, dass die Strom- und Erdgaspreise die globale Inflation antreiben und erwarten, dass Russland die Erdgaslieferungen nach Europa abwürgen wird, was in diesem Winter folglich zur Verknappung führt.
40 Prozent plus und es geht weiter
Energie-Aktien sind einer der seltenen Lichtblicke an den Aktienmärkten der Welt. Der Index der Energieunternehmen im S&P 500 ist in diesem Jahr bisher um mehr als 40 Prozent gestiegen, da die Gewinne zusammen mit den Öl- und Gaspreisen anzogen. Der S&P 500 ist ein Aktienindex, der die Aktien von 500 der größten börsennotierten US-Unternehmen umfasst.
Dennoch sind sie noch niedrig, wenn man die Gewinne berücksichtigt, die die Konzerne voraussichtlich im kommenden Jahr melden werden. Während Energie-Anleihen mit Junk-Rating im Vergleich zum globalen Index teuer abschneiden, sind die mit Investment Grade BBB bewerteten US-Energie-Anleihen relativ attraktiv und werden nach Rating und Duration mit einem höheren Spread gehandelt als der Durchschnitt ihrer Mitbewerber.
Absicherung gegen Ukraine-Risiken
“Ich möchte aufgrund massiver Angebotsengpässe auf jeden Fall in Energie-Aktien investiert bleiben. Der andere Grund, Energie zu besitzen, liegt darin, dass man eine Absicherung gegen das wachsende Risiko einer Eskalation in der Ukraine braucht”, unterstreicht Chris Wood, Global Head of Equity Strategy bei der US-Investmentbank Jefferies LLC http://jefferies.com in einem Bloomberg-TV-Interview.
Die Energiemärkte sind weiter unter Druck geraten, da Russland die Erdgaslieferungen durch seine Nord-Stream-Pipeline einschränkt, was dazu führt, dass sich die Preise in Europa in diesem Jahr fast verdreifachen. Jahrelange Unterinvestitionen im Zuge der Abkehr von fossilen Brennstoffen haben dazu geführt, dass die globale Versorgung mit Energierohstoffen nicht mehr funktioniert.
“Es ist letztlich die Rache der Old Economy. Wenn Sie nicht in die Old Economy investieren, kommt sie zurück, um Sie zu verfolgen. Der einzige Weg, wie Sie das Energieproblem auf lange Sicht lösen können, ist durch Investitionen in Öl- und Gasunternehmen”, so Jeff Currie, Leiter der Rohstoffforschung beim Investment-Banking- und Wertpapierhandelsunternehmen Goldman Sachs http://goldmansachs.com .
Wolfgang Kempkens,
kempkens@pressetext.com
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