Frankfurt am Main (15.06.2022) –
Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie hat im April 2022 Waren im Wert von 17,7 Mrd. Euro exportiert, wie der Branchenverband ZVEI http://zvei.org heute, Mittwoch, mitteilt. “Damit wurde das Vorjahresniveau nominal nochmals um 1,9 Prozent übertroffen. Der Zuwachs war allerdings geringer als in den Monaten zuvor”, so ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann.
Dynamisches US-Geschäft
In den gesamten ersten vier Monaten dieses Jahres erhöhten sich die aggregierten Branchenausfuhren dem Verband nach um 4,3 Prozent gegenüber Vorjahr auf 75,5 Mrd. Euro. Die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland legten im April erneut deutlicher zu als die Exporte. Hier stand ein wiederum wertmäßiges Plus von 12,4 Prozent auf 18,9 Mrd. Euro zu Buche.
Kumuliert von Januar bis April 2022, übertrafen die Elektro-Importe ihren Vorjahreswert um 12,7 Prozent und kamen auf 79,5 Mrd. Euro. Mit einem Zuwachs von 17,1 Prozent gegenüber Vorjahr auf 1,8 Mrd. Euro konnten insbesondere die deutschen Elektro-Exporte in die USA im April 2022 kräftig zulegen. “Das Ausfuhrgeschäft mit Amerika hatte sich auch schon in den Monaten zuvor recht dynamisch entwickelt”, erklärt Gontermann.
Ukraine-Krieg drückt Exporte
Die Lieferungen in die EU beliefen sich im April auf neun Mrd. Euro, womit sie um 1,2 Prozent höher lagen als im Vorjahr. Dabei legten die Exporte in die Niederlande (plus 6,7 Prozent auf eine Mrd. Euro) und nach Polen (plus drei Prozent auf 826 Mio. Euro) überdurchschnittlich zu. Die Ausfuhren nach Frankreich nahmen nur leicht zu (plus 0,7 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro), während die Exporte nach Italien (minus 2,2 Prozent auf 928 Mio. Euro) und Tschechien (minus 5,6 Prozent auf 770 Mio. Euro) rückläufig waren.
Die Branchenausfuhren nach China betrugen im April zwei Mrd. Euro. “Unter Einfluss des Kriegs sind die Handelsvolumina mit Russland und der Ukraine auch im April weiter stark eingebrochen. Die Elektro-Exporte nach Russland verfehlten ihr Vorjahresniveau um mehr als vier Fünftel und betrugen nur noch 56 Mio. Euro. Die Lieferungen in die Ukraine schrumpften um 45 Prozent auf 23 Mio. Euro”, so Gontermann abschließend.
Florian Fügemann,
fuegemann@pressetext.com
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