Berlin (28.02.2023) –
Die deutsche Wirtschaft hat aus Sicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) ihre Talsohle noch nicht durchschritten. Das Konjunkturbarometer der Experten ist im Februar 2023 um knapp zwei auf nun 93,6 Punkte gesunken. Damit liegt der Wert für das erste Quartal wieder deutlicher unter der neutralen 100-Punkte-Marke, nachdem es in den vergangenen Monaten stetig aufwärts ging.
Wirtschaftliche Abkühlung
“Die deutsche Wirtschaft durchläuft im Winterhalbjahr eine Phase der wirtschaftlichen Abkühlung und dürfte sogar in eine technische Rezession rutschen, also zwei Quartale mit schrumpfender Wirtschaftsleistung in Folge”, sagt Timm Bönke, Co-Leiter des Konjunkturteams im DIW Berlin. “Noch hat die deutsche Wirtschaft das Tal nicht durchschritten.”
Nachdem das BIP im Schlussquartal 2022 um 0,4 Prozent geschrumpft ist, wird auch für das laufende erste Quartal ein leichter Rückgang der Wirtschaftsleistung erwartet. Ab dem zweiten Quartal sei dann von zunehmend positiven Raten auszugehen. Gegenüber den Herbstmonaten 2022, als das DIW-Konjunkturbarometer mit einem Wert von 74,3 Punkten einen Tiefpunkt erreicht hatte, stellen sich die konjunkturellen Aussichten also deutlich besser dar.
Energiekrise belastet weiter
Trotz aller Zuversicht bleibt die Lage vorerst eingetrübt. So hat etwa die Industrieproduktion zum Jahreswechsel einen Dämpfer erhalten. Besonders bei den energieintensiven Branchen macht sich die Energiekrise bemerkbar. Stützend wirkt aber, so das DIW Berlin, dass die Unternehmen in Deutschland nach wie vor sehr viele nicht abgearbeitete Aufträge in ihren Büchern haben und die Lieferketten wenig beeinträchtigt sind.
Florian Fügemann,
fuegemann@pressetext.com
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