Chinas Investoren lieben WhatsApp und WeChat

Zürich (08.08.2022) –

Laut einer Umfrage des Schweizer Software-Spezialisten Avaloq http://avaloq.com nutzen Investoren in China und Sonderverwaltungszone Hongkong WhatsApp und WeChat gerne als Kommunikationsmittel mit ihren Finanzberatern. In Teilen der Welt gab es jedoch Bedenken hinsichtlich der Datenschutz- und Sicherheitsaspekte dieser Plattformen. Die Erkenntnisse kommen zu einer Zeit, in der Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt die Schrauben für die Nutzung solcher Plattformen anziehen.

Online-Kommunikation Pflicht

Die Befragung von jeweils 600 Investoren in Hongkong und in der Volksrepublik zeigt, dass sie sich digital besser abstimmen und neuen Informationsquellen zuwenden. “Häufige Kommunikation auf digitalen Kanälen ist unerlässlich, um die hohen Erwartungen der Investoren zu erfüllen”, sagt Pascal Wengi, Managing Director für Nordasien bei Avaloq. “Banken und Vermögensverwalter müssen allerdings ein hohes Maß an digitaler Sicherheit und Privatsphäre gewährleisten – zusätzlich zur ansprechenden und intuitiven Benutzeroberfläche – um mehr Anlegern den Umstieg auf digitale Kommunikationskanäle zu erleichtern.”

Doch nicht alle fliegen auf soziale Medien. Unter den Investoren, die auf diesem Weg noch nicht mit ihren Beratern kommunizieren, würden 74 Prozent der Befragten auf dem chinesischen Festland und 58 Prozent in Hongkong daran interessiert, diese Möglichkeit zu nutzen, wenn sie wüssten, dass ihre Gespräche völlig privat und sicher sind. Solche Ergebnisse könnten den Regulierungsbehörden Anlass zur Sorge geben. Zum Beispiel wurde Morgan Stanley in den USA wegen “der Verwendung nicht genehmigter persönlicher Geräte” sowie unzureichender Aufzeichnungspflichten mit einer Strafe 200 Mio. Dollar belegt. Diese Geldbuße kam, nachdem die US-Aufsichtsbehörden im Dezember 2021 ähnliche Maßnahmen gegen JP Morgan ergriffen hatten. Die Geschäftsführer und leitende Vorgesetzte hätten WhatsApp oder persönliche E-Mail-Adressen für arbeitsbezogene Kommunikation verwendet.

Investoren checken alles digital

Fortschritte in der mobilen Technologie haben den Zugang zu Portfolioinformationen und die Häufigkeit der Kommunikation erheblich verbessert. Rund 41 Prozent der Investoren auf dem chinesischen Festland und 27 Prozent der Investoren in Hongkong geben an, dass sie sich mindestens einmal am Tag mit ihren Investitionen beschäftigen, weitere 41 Prozent beziehungsweise 45 Prozent überprüfen ihre Investitionen mindestens einmal pro Woche. Bei den Superreichen kontaktieren sogar 72 Prozent der Investoren auf dem chinesischen Festland und 39 Prozent der Anleger in Hongkong mindestens einmal pro Woche ihre Berater. Wenn diese nicht häufig genug kommunizieren, ist dies ein Grund für 43 Prozent der Investoren auf dem chinesischen Festland und 34 Prozent in Hongkong, einen Wechsel in Betracht zu ziehen.

Wolfgang Kempkens,
kempkens@pressetext.com

Comments are closed, but trackbacks and pingbacks are open.