Alaska: Klimaneutralität dank Ammoniak

Anchorage (07.10.2022) –

Die Alaska Gasline Development Corporation (AGDC) baut zusammen mit dem Energiekonzern Hilcorp Alaska in Alaska eine Anlage zur Herstellung von Ammoniak aus Erdgas. Das abgetrennte CO2 soll in geologischen Formationen unterhalb der Cook-Inlet-Bucht endgelagert werden. Das Ammoniak wird in der Folge nach Japan transportiert, um dort in Düngemittel, zahlreiche Chemikalien für die Industrie, Nylon und Fasern sowie Kunststoffe umgewandelt zu werden. Es lässt sich auch in Kraftwerken zur Stromerzeugung nutzen.

Endlager der Extraklasse

An dem Projekt sind der Mischkonzern Mitsubishi Corporation und der Anlagenbauer TOYO Engineering beteiligt. Die Cook-Inlet-Bucht ist laut AGDC von Forschern als Lagerstätte für CO2 mit Weltklasse-Eigenschaften identifiziert worden. Ammoniak ist reich an Wasserstoff und einfacher zu transportieren als Wasserstoff. Es ist zudem von zentraler Bedeutung für die kohlenstofffreien Energiestrategien von Nationen im pazifischen Raum, speziell von Japan und Südkorea, um 2050 klimaneutral zu sein. Japan will den Ammoniakverbrauch in der Energieerzeugung bis 2030 auf drei Mio. Tonnen pro Jahr steigern. Heute liegt er bei null.

Bei der Verbrennung werden nur Wasser und Stickstoff frei, der Hauptbestandteil von Luft. Der Prozess ist also klimaneutral. Alaska exportiert bereits Flüssigerdgas, das allerdings dem Klima nicht sonderlich gut bekommt. Bei der Standortentscheidung hat auch der Transport eine wichtige Rolle gespielt. Der Weg für Tanker ist 12.000 Meilen kürzer als der von der US-Golfküste. Das reduziert die Kosten und senkt vor allem die Emissionen.

Wolfgang Kempkens,
kempkens@pressetext.com

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