Berlin/Stuttgart (14.12.2020) –
Im Jahr 2020 haben erneuerbare Energien 46 Prozent des deutschen Stromverbrauchs abgedeckt. Die Verwendung von Windkraft, Photovoltaik, Biomasse und anderen regenerativen Energieträgern ist im Vergleich zu 2019 um vier Prozent gestiegen, gegenüber 2018 um acht Prozent. Das zeigt eine Analyse des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) http://zsw-bw.de und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) http://bdew.de .
“Bedarf wird bis 2030 steigen”
Der höhere Anteil an Erneuerbaren liegt vor allem am Rückgang des Stromverbrauchs in der Corona-Zeit. Die Stromerzeugung ist gegenüber 2019 um sechs Prozent gefallen. “Der geringere Stromverbrauch täuscht darüber hinweg, dass der Ausbau der Erneuerbaren nicht schnell genug vorangeht. Der Strombedarf wird bis 2030 aller Voraussicht nach deutlich steigen. Erfolgt der Zubau weiterhin nur mit gezogener Handbremse, können wir die gesteckten Ziele nicht erreichen”, warnt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.
Auch ohne Einbeziehung des allgemeinen Stromverbrauchs ist jedoch die Nutzung von Ökostrom gestiegen. Wäre 2020 in Deutschland genauso viel Strom wie im Jahr 2019 verbraucht worden, hätten die Erneuerbaren laut den Analysten immer noch ungefähr 44 Prozent des Verbrauchs abgedeckt.
Wetter war günstig für Strom
Die Wetterverhältnisse waren in diesem Jahr sehr günstig für die Stromerzeugung. Durch Windkraft wurde an Land um vier Prozent mehr Energie gewonnen als im Vorjahr, auf See verzeichnen die Analysten ein Plus von elf Prozent. Ungewöhnlich viele Sonnenstunden haben den Ertrag im Bereich der Solarenergie um zwölf Prozent erhöht.
Um für die Zukunft den Anteil der Erneuerbaren am Stromverbrauch zu steigern, muss die Bundesregierung laut Andreae ehrgeizige und nachsteuerbare Ausbaupfade und die Stärkung der Eigenversorgung in die Wege leiten. Außerdem müssen bestehende Windkraftanlagen durch Repowering mit modernen, effizienteren und leistungsstärkeren Technologie weitergenutzt werden. “Die existierenden Anlagen sind in der Regel bereits vor Ort akzeptiert und es besteht eine Koexistenz der Windkraftnutzung in Bezug auf Natur, Arten und Umwelt”, so Andreae.
Georg Haas,
haas@pressetext.com