Sunderland/Hannover (19.11.2020) –
Der Automobilhersteller Nissan Motor Manufacturing http://nissan.co.uk fürchtet aufgrund des drohenden harten Brexit um seine Produktionsstätte in Sunderland. Die in Großbritannien ansässige Tochter des japanischen Konzerns Nissan beschäftigt an diesem Standort etwa 7.000 Angestellte. Ohne ein Handelsabkommen mit der EU könnten die Zölle jedoch zu hoch werden und das Werk nicht mehr tragfähig sein.
“Geschäft nicht aufrechterhalten”
“Wir sind der größte Autohersteller in Großbritannien und wir wollen auch weitermachen. Aber wenn wir nicht weiter die momentanen Zölle haben, können wir unser Geschäft nicht aufrechterhalten, auch wenn das unsere Absicht ist. Dafür muss es mehr Verständnis geben”, zitiert die “BBC” Ashwani Gupta, CEO von Nissan Motor.
Noch innerhalb der nächsten Woche muss die britische Regierung mit der EU einen Handels-Deal festlegen. Nissan will im Fall eines No-Deal-Brexit von Großbritannien keine Kompensation für dadurch anfallende Kosten fordern. Die EU ist der größte Kunde der britischen Tochtergesellschaft, weswegen die höheren Zölle das Geschäft ruinieren könnten.
Verkauf von Mitsubishi Motors möglich
Momentan ist Nissan durch die Corona-Krise schwer angeschlagen. Möglicherweise muss der Mutterkonzern seine Beteiligung von 34 Prozent an dem japanischen Hersteller Mitsubishi Motors verkaufen. Das gefährdet auch die Partnerschaft mit Renault, warnt Frank Schwope von der Norddeutschen Landesbank (Nord/LB) http://nordlb.de gegenüber pressetext. “Mitsubishi Motors ist problembehaftetes Sorgenkind in der Renault-Nissan-Allianz”, so Schwope. Der Experte geht aber nicht davon aus, dass der Verkauf wirklich durchgeführt wird.
Georg Haas,
haas@pressetext.com