New York (24.09.2020) –
Die Folgen der Corona-Pandemie auf den US-Immobilienmarkt sind extrem unterschiedlich: Während immer mehr Menschen den Städten entfliehen und dadurch das Geschäft mit privaten Liegenschaften ankurbeln, erlebt die Branche im gewerblichen Bereich äußerst harte Zeiten. Ausschlaggebend hierfür sind ein Boom im Online-Shopping und die rasante Verbreitung von Home-Office-Lösungen, die es einer wachsenden Zahl von Mitarbeitern ermöglicht, ihre Arbeit auch ohne entsprechende Büroinfrastruktur zu erledigen.
Mitarbeiter werden reduziert
“Unser Geschäft ist frustrierend, unterbrochen und in Ketten gelegt”, zitiert “CNN Business” aus einer internen E-Mail, die gegenwärtig beim globalen gewerblichen Immobilienunternehmen Brookfield Property Partners (BPY) http://bpy.brookfield.com die Runde macht. Die Ursache für die aktuelle Misere liege in COVID-19, das die Besitzer von Bürogebäuden, Einkaufszentren und anderen kommerziellen Liegenschaften gehörig unter Druck setzt.
Die Konsequenzen bekommen, wie so oft, vor allem die Mitarbeiter zu spüren. “Nach gewissenhafter Prüfung haben wir die schwere Entscheidung gefällt, unsere Belegschaft zu reduzieren”, heißt es etwa von BPY. Knapp 20 Prozent davon – das sind 2.000 Personen – sollen ihren Job verlieren, wie mittlerweile auch offiziell bekannt gegeben wurde.
Experten befürchten, dass dem Beispiel BPY in den nächsten Wochen und Monaten noch viele weitere Unternehmen, die in derselben Sparte tätig sind, folgen. “Die Nachfrage nach gewerblichen Immobilien wird sich aufgrund der zunehmenden Beliebtheit von Online-Shopping und Home-Office-Lösungen wahrscheinlich so schnell nicht wieder erholen”, meint Fernando De Leon, Managing Partner bei der Leon Capital Group http://leoncapitalgroup.com .
“Noch nicht alles verloren”
“Die Hotelbranche und der Handel werden dezimiert und die Sparte Bürogebäude hängt völlig in der Luft”, erzählt auch Ivan Kaufman, CEO von Arbor Realty Trust http://arbor.com . Eine “komplette Eliminierung” des Geschäfts mit Büroimmobilien sei aber dennoch nicht in Sicht. “Viele Firmen haben bereits realisiert, dass sie doch nicht ganz auf ihre Büros verzichten können”, betont der Experte, der in diesem Zusammenhang auch auf namhafte große Tech-Konzerne verweist. “Auch diese bekennen sich dazu, ihre Leute weiterhin zumindest hin und wieder ins Büro kommen zu lassen. Es ist also nicht alles verloren. Es ist eine Anpassung”, so Kaufman.
Markus Steiner,
steiner@pressetext.com