Newark/New Brunswick (14.09.2020) –
Arbeitsuchende Menschen mit Behinderung können in Bewerbungsgesprächen keinen Profit aus ihren Soft Skills schlagen. Zu diesem Ergebnis kommt eine jüngst im “International Journal of Conflict Management” veröffentlichte Studie der Rutgers University http://rutgers.edu . Zudem würden sich verfrühte Gehaltsdiskussionen im Interview nachteilig auf den Bewerbungserfolg auswirken.
Andere Talente gefragt
Im Rahmen der Studie schauten sich 1.711 Studienteilnehmer Videos von Job-Kandidaten an, von denen einige im Rollstuhl saßen. Anschließend hatten sie deren Eignung aufgrund ihrer Eindrücke in Hinblick auf Beschäftungsfähigkeit, Bezahlung und Vertrauenswürdigkeit zu bewerten. Menschen ohne Beeinträchtigung können demnach bei Gesprächen mit potenziellen Arbeitgebern mit Soft Skills durchaus punkten. Im Gegensatz dazu müssen Behinderte im Job-Interview primär mit fachlichen Fertigkeiten, beispielsweise technischen Kenntnissen, Pluspunkte sammeln.
Kampf mit Vorurteilen
“Job-Interviews sind für jeden eine Herausforderung, insbesondere aber für Menschen mit Behinderung”, so Studien-Koautor Mason Ameri von der Rutgers Business School. Sie hätten häufig Probleme damit, sich und ihre Talente in Job-Gesprächen vorteilhaft zu präsentieren. Zudem würden sie mit dem Vorurteil kämpfen, weniger produktiv zu sein als ihre nicht beeinträchtigten Konkurrenten.
Lutz Steinbrück
steinbrueck@pressetext.com