St. Pölten (12.08.2020) –
Heuer wird mit einem Ausbau von lediglich sechs neuen Windrädern ein neuerlicher Tiefpunkt in der niederösterreichischen Windbranche erreicht. Die Ökostromnovelle 2019 bewirkt in den nächsten vier Jahren einen kurzen Ausbauimpuls mit enormen wirtschaftlichen Impulsen und Green Jobs. Dennoch greift das zu kurz: “Damit die Klimaziele erreicht werden können, muss Niederösterreich wieder Anschluss an die nationale und internationale Klimapolitik finden”, fordert Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft, und weist darauf hin, dass dies auch bedeutet, dass für die Windkraft neue Flächen ausgewiesen werden müssen.
Ende des Jahres 2020 wird ein immenser Tiefpunkt der Windkraftnutzung in Niederösterreich erreicht. Mit nur sechs neuen Windrädern werden so wenige Windräder wie zuletzt vor 10 Jahren errichtet. Das unpassende Ökostromgesetz hat über Jahre die Errichtung behindert. Erst durch die Ökostromnovelle vom Herbst 2019 konnten bereits fertig bewilligte Windprojekte nach bis zu 5 Jahren Wartezeit, nun Anfang des Jahres endlich ihre Förderverträge erhalten. Nun wird es in den nächsten vier Jahren zwar einen kurzen Ausbauimpuls geben, doch um die Klimaziele zu erreichen, wird dieser nicht ausreichen.
156 Windräder mit einer Leistung von 525 MW werden bis 2024 in Niederösterreich errichtet. 42 alte Windräder mit einer Leistung von 82 MW werden abgebaut und durch neue leistungsstärkere Anlagen ersetzt. In Summe wird so die Windkraft in Niederösterreich bis 2024 auf 858 Windräder mit einer Leistung von 2.160 MW steigen. Die Windstromproduktion kann damit um ein Viertel auf 5 Mrd. kWh gesteigert werden. “Es freut uns, dass die Umsetzung der genehmigten Windkraftprojekte nun endlich begonnen hat”, zeigt sich Moidl zufrieden, weist aber darauf hin: “Die Errichtung und der Betrieb dieser Windkraftanlagen hat enorme wirtschaftlichen Impulse auf die regionale Wirtschaft in Niederösterreich und schafft neue Green Jobs.”
Neue Klimaziele und Flächenausweisung in NÖ gefordert
Mit dem UN-Klimaabkommen von Paris gilt die Verpflichtung zu stärkeren Klimaschutzmaßnahmen. Die EU hat angekündigt ihre Ziele für die Verringerung der Treibhausgase bis 2030 von 40 Prozent auf 50 – 55 Prozent zu steigern. Seit Jahresbeginn hat die Bundesregierung neben dem bestätigten Ziel der 100-prozentigen Stromversorgung mit erneuerbaren Energien auch das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 verankert. In Niederösterreich sind seit längerem lediglich 36 Prozent Verringerung als Ziel festgelegt. Dies entspricht weder dem Pariser Klimaabkommen noch den aktuellen EU und Bundeszielen. “Hier muss Niederösterreich den Anschluss an die nationale und internationale Klimapolitik wiederfinden”, bemerkt Moidl: “Klar ist auch, dass die Anpassung der Ziele auch eine neue Flächenausweisung für die Windkraftnutzung mit sich bringen muss. Sonst sind in Niederösterreich die Klimaziele nicht erreichbar.”
Zur gesamten Pressemappe samt weiteren Details: https://www.igwindkraft.at/?mdoc_id=1044415
IG Windkraft,
Stefan Moidl