Banken immer zurückhaltender bei Krediten

München (23.10.2023) –

Angesichts der anhaltenden Inflation, nachlassender Konjunktur und mehr Firmenpleiten in Zeiten der Rezession sind viele Banken zurückhaltender bei der Kreditvergabe geworden. Laut neuer Auswertung des ifo Instituts berichten 29,2 Prozent jener Unternehmen, die aktuell Verhandlungen führen, im September von einer Zurückhaltung der Banken. Zum Vergleich: Im Juni waren es nur 21,3 Prozent.

Dienstleister im Zentrum

“Die Banken erhöhen nach und nach die Kreditzinsen. In wirtschaftlich schwächeren Phasen müssen die Unternehmen auch mehr zur Kreditabsicherung beitragen”, so Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. Der Anstieg bei der ifo-Kredithürde war vor allem auf die Dienstleister (von 21,8 auf 31,5 Prozent) und auf die Industrie (von 20,7 auf 27,7 Prozent) zurückzuführen.

Bei den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen sind es knapp 40 Prozent der Unternehmen, die von Zurückhaltung bei den Banken berichten. Im Maschinenbau liegt der Anteil bei 31,6 Prozent. Aufgrund der schwierigen Lage im Wohnungsbau sind die Banken auch bei Unternehmen aus dem Grundstücks- und Wohnungswesen vorsichtig (31 Prozent).

Auch Einzelhandel betroffen

Auch im Einzelhandel ist der Anteil von 20,5 auf 28,2 Prozent gestiegen. Die wirtschaftliche Lage vieler Einzelhändler ist aufgrund der Kaufzurückhaltung weiterhin schwierig. Das spiegelt sich auch in den Kreditvergabebedingungen wider. Ähnliches gilt für das Baugewerbe, wo 29,4 Prozent (nach 26,9 Prozent im Juni) von einer restriktiven Kreditvergabe berichteten. Nur im Großhandel gab es einen Rückgang von 22,6 auf 20,2 Prozent.

Florian Fügemann,
fuegemann@pressetext.com