Arabische Jugend will nachhaltige Wirtschaft

Dubai (22.09.2023) –

Die Mehrheit der arabischen Jugendlichen ist bereit, umweltschädliche Marken zu boykottieren. Die Staaten des Golf-Kooperationsrates (GCC) liegen mit 65 Prozent an der Spitze, gefolgt von Nordafrika mit 58 Prozent und den levantinischen Staaten mit 51 Prozent. Dem GCC gehören die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Katar, Kuwait, Bahrain und Oman an. Levante ist die historische geografische Bezeichnung für die Länder am östlichen Mittelmeer, die östlich von Italien liegen. In diesem Zusammenhang sind nur die dort befindlichen arabischen Staaten gemeint. Das sind die Ergebnisse der 15. jährlich von der Agentur ASDA’A BCW in Dubai erhobenen Arab Youth Survey.

Klimawandel beeinträchtigt

Arabische Jugendliche sind zunehmend besorgt wegen des Einflusses des Klimawandels auf ihr tägliches Leben. 66 Prozent der Befragten, der höchste Wert seit fünf Jahren sind “sehr besorgt” über diese globale Herausforderung. Angesichts der zunehmenden Folgen der Klimakrise in der Region sehen 71 Prozent ihr Leben dadurch bereits beeinträchtigt. Dieses Gefühl ist in Nordafrika (76 Prozent) und den GCC-Staaten (74 Prozent) am ausgeprägtesten und in den levantinischen Ländern etwas geringer, aber immer noch signifikant (63 Prozent).

Andererseits glauben 87 Prozent der arabischen Jugendlichen, dass ihre Regierungen positive Maßnahmen gegen die Klimakrise ergreifen. Allerdings sind 56 Prozent der Meinung, dass Regierungen transparente und rechenschaftspflichtige Ziele festlegen sollten, um Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Derzeit haben sich nur eine Handvoll Länder im Nahen Osten und Nordafrika (MENA) solche Ziele gesetzt, darunter die GCC-Staaten und der Irak.

Arabische Nationen “tun genug”

Was die Rolle arabischer Länder bei der Bekämpfung der globalen Erwärmung im Vergleich zu anderen Nationen anbelangt, glauben weniger als die Hälfte der befragten Jugendlichen, dass arabische Nationen mehr tun sollten. Wenn es um die Bekämpfung der globalen Erwärmung geht, gehen die Meinungen auseinander: 49 Prozent plädieren für eine Änderung des Lebensstils und 47 Prozent setzen ihre Hoffnungen auf technologische Fortschritte.

Die MENA-Region ist vom Klimawandel durch höhere Temperaturen, häufige Hitzewellen und Wasserknappheit besonders stark betroffen, so Sunil John, Gründer von ASDA’A BCW. “Vor diesem Hintergrund ist es ermutigend, dass die größte Bevölkerungsgruppe der Region, die über 200 Mio. Jugendlichen, die Auswirkungen des Klimawandels versteht.”

Wolfgang Kempkens,
kempkens@pressetext.com