Dublin (16.06.2023)
Volkswirtschaften erholen sich deutlich schneller von Schocks, wenn Länder sich mit erneuerbaren Energiequellen versorgen. Das belegen Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern des Trinity College Dublin mit Kollegen weiterer Einrichtungen. Die in “Ecological Economic” publizierten Resultate könnten weitreichende Auswirkungen auf die globale Energiepolitik haben.
Krisen analysiert
Das Team hat Daten von 133 systemischen Wirtschaftskrisen auf Muster untersucht, von denen 98 Länder über einen Zeitraum von 40 Jahren betroffen waren. Ihre Analysen zeigen, dass Länder, die auf ein breiteres Spektrum an Energiequellen zurückgreifen, eine längere Erholungsphase erleben. Doch der beste Prädiktor für die wirtschaftliche Erholung ist das Ausmaß, in dem ein Land auf erneuerbare Energien setzt. Die Arbeit ist somit ein Plädoyer zur Unterstützung einer verstärkt nationalen Ausrichtung auf den Übergang zu einer größeren Abhängigkeit von erneuerbaren Energien.
Hauptautor Ian Donohue, Umweltwissenschaftler und Leiter der Trinity School of Natural Sciences, erklärt dazu: “Unsere Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung des inneren Zusammenhangs zwischen den von den Ökosystemen bereitgestellten natürlichen Ressourcen und der Stabilität der von ihnen abhängigen Volkswirtschaften. Letztlich weisen sie auf die Notwendigkeit hin, die nationale und internationale Energiepolitik grundlegend zu überdenken, nicht nur im Interesse unserer Umwelt, sondern auch, um die Stabilität und Nachhaltigkeit unserer Volkswirtschaften zu verbessern.”
Lokal besser als global
Mitverfasser Robert Costanza vom Institute for Global Prosperity am University College London führt aus: “Obwohl die Mechanismen, die unseren Ergebnissen zugrunde liegen, unklar sind, ist eine wahrscheinliche Erklärung, dass erneuerbare Energien den Aufschwung beschleunigen, weil sie lokal produziert werden und nicht der hohen Volatilität von Verfügbarkeit und Preisen unterliegen, die mit fossilen Brennstoffen verbunden ist.”
Mit Blick auf die Situation in Irland schließt Donohue: “Diese Arbeit ist ein weiterer zwingender Grund, unsere Bemühungen um erneuerbare Energiequellen wie On- und Offshore-Wind zu verstärken. Dies würde zu einem Win-win-Szenario ein drittes hinzufügen, da eine größere Abhängigkeit von erneuerbaren Energien unsere Kohlenstoff-Emissionen reduziert, zum Schutz unserer wertvollen Artenvielfalt beiträgt und nun anscheinend auch eine widerstandsfähigere Wirtschaft schafft.”
Lutz Steinbrück,
steinbrueck@pressetext.com