Energieimporte belasten britischen Haushalt

London (23.03.2023) –

Großbritannien bleibt weiterhin massiv von Energieimporten aus dem Ausland abhängig. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktueller Bericht des Office for National Statistics (ONS) , demzufolge die Staatsausgaben für den Import von Treibstoff und Energie im Jahr 2022 auf den neuen Rekordwert von 117 Mrd. Pfund (rund 133 Mrd. Euro) geklettert sind. Zum Vergleich: 2021 musste die Regierung hierfür lediglich 54 Mrd. Pfund ausgegeben.

Hohe Risiken und Kosten

“Großbritannien ist schon seit 2004 auf Importe aus dem Ausland angewiesen, um seinen eigenen Energiebedarf zu stillen”, zitiert “The Independent” aus einer Stellungnahme des Branchenverbandes Offshore Energies UK (OEUK). Die Summe, die gegenwärtig für derartige Zwecke ausgegeben wird, sei allerdings ein absoluter Rekord. “Diese Zahlen zeigen die Risiken und Kosten der Abhängigkeit von anderen Ländern, wenn es um unsere eigene Energiesicherheit geht”, betont Ross Dornan, Markets Intelligence Manager bei OEUK.

Dem Experten zufolge wird angesichts solcher Daten aber auch deutlich, wie weit das Land in Wirklichkeit noch davon entfernt ist, diese Abhängigkeit zu reduzieren. “Knapp drei Viertel der gesamten Energie in Großbritannien entfällt auf Öl und Gas – ein Anteil, der schon seit vielen Jahren konstant bleibt. Wir sind nun für etwa die Hälfte der Lieferungen in diesem Bereich von anderen Ländern abhängig – ein Anteil, der rapide ansteigen wird, insbesondere, wenn die Produktion in der Nordsee schneller zurückgefahren wird als der Bedarf im Land”, so Dornan.

19 Mrd. Euro für Programm

Laut ONS belasten nicht nur die steigenden Energieimporte das britische Staatsbudget, sondern auch die eigene Regierungspolitik. Diese unterstützt britische Haushalte angesichts steigender Energiepreise mit einer Preisgarantie, die die jährlichen Energiekosten bei maximal 2.500 Pfund pro Jahr und Haushalt deckelt. Das Geld hierfür ist Großteils geborgt. Im Februar waren das insgesamt immerhin 16,7 Mrd. Pfund (ein Plus von 9,7 Mrd. Pfund gegenüber dem Vorjahr), die diese Maßnahme kostet.

Markus Steiner,
steiner@pressetext.com

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