Wiesbaden (10.03.2023) –
Die Schaffung von Wohnraum in Deutschland ist 2022 ins Stocken geraten. Wie das Statistische Bundesamt heute, Freitag, informiert, wurden 354.400 Wohnungen genehmigt – 6,9 Prozent oder 26.300 Wohnungen weniger als 2021. Damals ist mit 380.700 Baugenehmigungen der höchste Wert seit 1999 erreicht worden. Niedriger als im 2022 war die Zahl der Baugenehmigungen zuletzt 2018 (346.800 Wohnungen).
400.000 Wohnungen utopisch
Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, mittelfristig 400.000 neue Wohnungen pro Jahr in Deutschland zu schaffen. Zum Rückgang der Bauvorhaben im Jahr 2022 beigetragen haben dürften vor allem Materialmangel und hohe Kosten für Baumaterialien, Fachkräftemangel am Bau und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen, heißt es.
2022 wurden in neu zu errichtenden Wohngebäuden 304.600 Wohnungen genehmigt. Das waren 7,3 Prozent oder 23.900 Wohnungen weniger als im Vorjahr. Dabei fiel die Zahl der genehmigten Neubauwohnungen im zweiten Halbjahr 2022 besonders deutlich gegenüber dem Vorjahreszeitraum ab, teilen die Wiesbadener Statistiker mit.
Viel weniger Einfamilienhäuser
Besonders stark war 2022 der Rückgang der Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser. 78.100 neue Einfamilienhäuser wurden genehmigt, das waren 16,8 Prozent oder 15.800 weniger als 2021. Die Zahl der genehmigten Neubauwohnungen in Zweifamilienhäusern ging 2022 ebenfalls stark zurück: In Zweifamilienhäusern wurden 27.700 Wohnungen genehmigt, das waren 13,8 Prozent oder 4.400 weniger als im Vorjahr.
Während auf Unternehmen 147.900 Baugenehmigungen für neue Wohnungen entfielen und damit 5 000 oder 3,3 Prozent weniger als im Vorjahr, gingen 141.100 Baugenehmigungen auf Privatpersonen zurück. Das waren 12,6 Prozent oder 20.300 weniger als im Vorjahr. Demgegenüber stieg die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen, die auf Bauanträge der öffentlichen Hand zurückgehen, um 17,8 Prozent auf 12.200.
Florian Fügemann,
fuegemann@pressetext.com
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