Sofortprogramm Windkraft: Unabhängigkeit für die Steiermark

Graz (24.05.2022) –

“Die derzeitige Energiekrise scheint bei der steirischen Landespolitik noch nicht angekommen zu sein”, bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft und fordert eine rasche Ausweisung von deutlich mehr Zonen für den Windkraftausbau. Potential gibt es in der Steiermark genug. “Die Windkraft könnte weit mehr Strom erzeugen, als der Energieverbrauch des Erdgases in der Steiermark ausmacht”, erklärt Moidl: “Neue Flächen für Windkraft und effiziente Genehmigungsverfahren mit ausreichenden Ressourcen der Behörden muss die Antwort auf die Energiekrise sein.”

Die Treibhausgas-Emissionen haben sich in den letzten 30 Jahren in der Steiermark kaum reduziert. Während die EU im Durchschnitt die Emissionen im selben Zeitraum um ein Viertel senken konnte, waren es in der Steiermark gerade einmal 4 Prozent. Der Energieverbrauch ist um rund 40 Prozent gewachsen. Für die Klimaneutralität ist aber eine deutliche Reduktion nötig. Darüber hinaus hat sich der Nettostromimport in den letzten zwanzig Jahren verdreifacht. Auch die Klimaziele der Steiermark passen nicht mehr zur Zielsetzung der EU, die deutlich verschärft wurde. “Der Blick auf die steirische Klima- und Energiebilanz ist regelrecht ernüchternd”, stellt Moidl fest: “Gerade beim Ausbau der erneuerbaren Energien braucht es jetzt deutlich mehr Anstrengungen.” Derzeit können die 250 Windräder, die der Zielsetzung der steirischen Klima- und Energiestrategie 2030 entsprechen, nicht errichtet werden. “Dazu braucht es die Ausweisung neuer Zonen”, fordert Moidl.

Energiekrise in der steirischen Politik noch nicht angekommen

All diese Zahlen wiesen auch schon vor einem halben Jahr auf den dringenden Handlungsbedarf der steirischen Politik hin. Mit der starken Strompreisentwicklung, der Gaskrise und dem Ukrainekrieg haben wir eine weitere Krise hinzubekommen. Gerade die Steiermark mit ihrer führenden Industrie kommt durch die hohen Energiepreise besonders unter Druck. Nur ein starker Ausbau erneuerbarer Energien kann preisdämpfend wirken. “Mit dem Blick auf die Windkraftpotentiale wird schnell deutlich, dass die Steiermark hier viel mehr tun könnte”, erklärt Moidl: “Das Windkraftpotential ist deutlich höher als die gesamte Energiemenge, die die Steiermark derzeit aus Erdgas bezieht, und das ist immerhin ein Viertel des gesamten Energieverbrauchs.” Das Windkraftpotential der Steiermark ist das zweitgrößte im Bundesländervergleich.

Neue Zonen ausweisen und Genehmigungen beschleunigen

Damit die Nutzung von Erdgas möglichst schnell beendet werden kann, müssen deutlich mehr Zonen für die Windkraftnutzung ausgewiesen werden. “Mit dem Entfall der Widmung in den Vorrangzonen hat die Steiermark bereits den richtigen Weg eingeschlagen”, freut sich Ursula Nährer, Chefjuristin der IG Windkraft, fordert aber: “Dennoch müssen auch in der Steiermark weitere Doppelprüfungen beendet werden und der Behördenapparat mit ausreichenden Ressourcen und Personal ausgestattet werden.”

Eine neue Gesetzgebung, die die EU-Kommission letzte Woche vorgestellt hat, weist genau in diese Richtung. “Das sauteure Erdgas bedroht den österreichischen Wirtschaftsstandort. Die Windkraft hingegen ist ein wesentlicher Lösungsweg”, erklärt Moidl und fordert abschließend: “Die Steiermark muss die kleine positive Entwicklung der Windkraft der letzten Jahre nun groß ausrollen und auf die Energiekrise rasch und adäquat reagieren. So kann mit der heimischen und günstigen Windenergie der steirische Wirtschaftsstandort gesichert werden.”

Zur gesamten Pressemappe mit weiteren Hintergrundinformationen: https://www.igwindkraft.at/?mdoc_id=1048302

IG Windkraft,
Mag. Martin Jaksch-Fliegenschnee

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