Milliardenschäden durch neues US-Kartellrecht

New York/Washington (29.03.2022) –

Das Wirtschaftsberatungsunternehmen National Economic Research Associates (NERA) http://nera.com sieht auf die US-Wirtschaft Schäden in Höhe von 319 Mrd. Dollar (rund 290 Mrd. Euro) zukommen, wenn das Kartellrecht so verschärft würde, wie es der US-Kongress derzeit plant. Es ist eine der ersten umfassenden Studien, die die Auswirkungen der von US-Senatorin Amy Klobuchar und dem US-Abgeordneten David Cicilline vorgeschlagenen Gesetzesänderung untersucht hat.

Folgen für Verbraucher

Laut Klobuchar zielt die Gesetzesvorlage darauf ab, das “massive Wettbewerbsproblem” der US-Wirtschaft anzugehen. Der NERA-Analyse nach könnte sie jedoch massive negative Auswirkungen auf die Verbraucher haben, insbesondere auf diejenigen, die es vorziehen, E-Commerce-Plattformen zum Einkaufen zu nutzen. Der Gesetzentwurf würde die Durchsetzungsressourcen für Regulierungsbehörden erhöhen, Gesetze stärken, die bestimmte Fusionen und Übernahmen verbieten und diskriminierendes Verhalten verbieten, was der Gesetzgeber Unternehmen wie Facebook, Google und Amazon vorgeworfen hat.

Die geplanten Maßnahmen zielen “angeblich nur auf große US-Technologieunternehmen ab, hätten aber in Wirklichkeit wirtschaftliche Auswirkungen auf kleine Unternehmen und alltägliche Produkte und Dienstleistungen, die die US-Verbraucher schätzen”, sagt Christian Dippon, Ökonom bei NERA und einer der Autoren der Studie. Unternehmen könnten somit gezwungen sein, den Umfang von Diensten wie Amazon Prime zu reduzieren, was laut der Studie einen Gesamteffekt von 22 Mrd. Dollar für die Verbraucher oder 148 Dollar pro Amazon Prime-Mitglied haben könnte.

Entmutigung für Start-ups

Dippon nach würden die Gesetzesvorlagen “US-Start-ups weiter entmutigen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit von US-Unternehmen gefährden”, indem sie Unternehmen ab einer bestimmten Größe verböten, Start-ups zu erwerben. “Die amerikanischen Verbraucher leiden bereits unter der höchsten Inflation seit vier Jahrzehnten”, klagt Trevor Wagener, Direktor für Forschung und Wirtschaft bei der Handelsorganisation Computer & Communications Industry Association http://ccianet.org , die die Untersuchung in Auftrag gegeben hat. “Darüber hinaus wären steigende Betriebskosten für US-Unternehmen kontraproduktiv im Kampf gegen die Inflation, die oberste inländische Priorität der Regierung.”

Wolfgang Kempkens,
kempkens@pressetext.com

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