Politikvertrauen macht positivere Mitarbeiter

Vancouver (07.03.2022) –

Menschen, die mehr Vertrauen in die Regierung haben, zeigen als Mitarbeiter eine bessere Einstellung. Das zeigt eine Studie der Washington State University (WSU) http://wsu.edu . Sie sind demnach loyaler, hilfsbereiter gegenüber Kollegen und halten in Pandemiezeiten auch bereitwilliger Schutzmaßnahmen ein. Die genauen Stärken von Mitarbeitern in US-Unternehem hängen damit zusammen, ob sie dem Bund, dem einzelnen Bundesstaat oder beiden Regierungen vertrauen.

Vertrauen hilft der Einstellung

Die Forscher haben über 420 Amerikaner zu ihrer Meinung über US- und Staats-Regierung, diverse arbeitsbezogene Faktoren und ihre allgemeine Verfassung befragt. Ergebnis: Wer Vertrauen hat, macht sich weniger Sorgen um seine Jobsicherheit und tritt positiver auf. “Das mag darauf hinauslaufen, was es psychologisch bedeutet, auf andere Stellen als sich selbst zu vertrauen, sei es die Bundes- oder Landesregierung, Ihre Organisation oder Ihr Vorgesetzter”, meint WSU-Psychologieprofessorin Tahira Probst. Denn wer überzeugt ist, dass sich andere um sein Wohl sorgen, kann leichter gute Beziehungen zu anderen Personen und Organisationen aufbauen.

26,5 Prozent der Befragten trauen Bund und Staat. Sie zeigen auch die höchste affektive Mitarbeiterbindung und Hilfsbereitschaft, aber die geringste Jobunsicherheit. Gut ein Viertel vertraut zwar der Regierung ihres Staates, aber nicht der des Bundes. Diese Gruppe hielt dennoch am bereitwilligsten die COVID-19-Richtlinien der Centers for Disease Control and Prevention ein. Die mit 2,3 Prozent sehr kleine Gruppe jener, die nur der US-Regierung trauen, zeigen das höchste psychische Wohlbefinden. Am schlechtesten geht es in dieser Hinsicht dem guten Fünftel der Amerikaner, die beiden Regierungen misstrauen.

Konsistente Botschaften wichtig

Die Ergebnisse legen also nahe, dass Regierungen – und wohl auch Arbeitgeber – gut daran täten, Vertrauen auf allen Ebenen zu fördern. Das sei mit klarer, transparenter Kommunikation möglich, so Probst. Dabei seien konsistente Botschaften wichtig. “Das ist eine Herausforderung in der Pandemie, weil sich die Situation im Laufe der Zeit ändert. ein Teil der Botschaft muss den Menschen erklären, warum sich Richtlinien und Empfehlungen ändern und dass diese in ihrem besten Interesse erstellt werden”, meint die Psychologin.

Die Studienergebnisse könnten auch damit zusammenhängen, welche Partei wo an der Macht war. Während der Befragung im Sommer 2020 war der Republikaner Donald Trump US-Präsident, jeweils die Hälfte der Staaten hatte republikanische beziehungsweise demokratische Gouverneure. Die Befragung hat die politische Gesinnung der Teilnehmer aber nicht erfasst, kann etwaige Zusammenhänge also nicht klären.

Zur Studie “In Whom Do We Trust? A Multifoci Person-Centered Perspective on Institutional Trust during COVID-19”: http://dx.doi.org/10.3390/ijerph19031815

Thomas Pichler,
pichler@pressetext.com

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