München (17.02.2022) –
330 Mrd. Euro: Diese Summe haben ifo-Forscher http://ifo.de errechnet, wenn es um die wirtschaftlichen Ausfälle durch Corona in Deutschland für die Jahre 2020 und 2021 geht. “Dies entspricht einem volkswirtschaftlichen Verlust in Höhe von zusammen zehn Prozent der Wirtschaftsleistung des Jahres 2019”, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.
Wertschöpfungsverluste, Bildung
Doch trotz der immensen Zahl könnte das tatsächliche Ausmaß noch deutlich höher ausfallen. Denn künftige Wertschöpfungsverluste, die etwa durch Ausfälle in der Bildung entstehen, sind in den heute, Donnerstag, präsentierten Zahlen noch gar nicht berücksichtigt. “Bei der Berechnung stützen wir uns auf die Konjunkturprognose des ifo Instituts vom Dezember 2019 für die Jahre 2020 und 2021. Ohne die Krise wäre die deutsche Wirtschaft in diesen Jahren um 1,3 Prozent pro Jahr gewachsen”, heißt es.
Die ifo-Prognose stand damals im Einklang mit jenen der anderen Forschungsinstitute und der Deutschen Bundesbank. “Dies ist die schwerste Weltwirtschaftskrise seit der Großen Depression in den 1930er-Jahren. Es war daher richtig, dass die deutsche Regierung die Wirtschaft entschlossen stabilisiert hat. Nicht durch eine klassische nachfrageorientierte Konjunkturpolitik, sondern durch Stabilisierung der Finanzmärkte und Überbrückungshilfen für Beschäftigte, Selbständige und Unternehmen”, so ifo-Präsident Clemens Fuest.
Schulden, Digitalisierung, Home-Office
Folgen der Krise sind den Experten nach nun höhere Staatsschulden, eine schlechtere Bildung und ein Digitalisierungsschub, der die Wirtschaft verändere mit Home-Office und Online-Handel. Die deutsche Wirtschaftsleistung brach 2020 um 4,6 Prozent ein und konnte auf dem niedrigeren Niveau 2021 um 2,7 Prozent zulegen. “Dennoch blieb die gesamtwirtschaftliche Leistung spürbar unter ihren Möglichkeiten”, resümiert Wollmershäuser.
Florian Fügemann,
fuegemann@pressetext.com