Pandemie bremst Innovationsprojekte aus

Mannheim (01.02.2022) –

Die Innovationsausgaben in Deutschland sind 2021 um 3,6 Prozent auf 170,5 Mrd. Euro gesunken. Wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) http://zew.de heute, Dienstag, mitteilt, haben zwölf Prozent der Unternehmen aufgrund der Pandemie gänzlich auf die Durchführung von Innovationsaktivitäten verzichtet.

“Innovationsstandort ausgebremst”

Laut den neuen Zahlen haben elf Prozent der Unternehmen aufgrund der Pandemie-Situation in zusätzliche Produktinnovationen investiert, zwölf Prozent haben zusätzliche Prozessinnovationen vorangetrieben. “Der Innovationsstandort Deutschland wurde durch Corona in vielen Bereichen ausgebremst. Viele Unternehmen konnten ihre Innovationsvorhaben nicht in geplantem Umfang umsetzen, sie wurden verschoben oder zeitlich gestreckt”, so ZEW-Präsident Achim Wambach.

Besonders stark gingen die investiven Ausgaben für neue oder verbesserte Maschinen und Anlagen zurück, sie wurden um zehn Prozent gekürzt, heißt es. Der Rückgang der Innovationsausgaben betraf in erster Linie die Großunternehmen. Die Planzahlen für 2021 und 2022 zeigen der Studie nach jedoch, dass der Rückgang bald wettgemacht werden dürfte. Für 2021 ist mit einem Anstieg der Innovationsausgaben um 2,1 Prozent auf 174,1 Mrd. Euro zu rechnen. 2022 könnten die Ausgaben um weitere 1,2 Prozent auf 176,1 Mrd. Euro steigen.

Viele sinkende Innovationsbudgets

KMUs haben im ersten Pandemiejahr ihre Innovationsausgaben in Summe stabil gehalten. Allerdings planen sie – im Gegensatz zu Großunternehmen – mit sinkenden Innovationsbudgets für 2021 und 2022. Für 2021 wird ein Rückgang von sechs Prozent prognostiziert, für das Jahr 2022 ein Minus von acht Prozent. “Im Mittelstand und kleinen Unternehmen wird im dritten Pandemiejahr das Geld für weitere Innovationsanstrengungen knapp. Es steht zu befürchten, dass die wirtschaftlichen Konsequenzen der Pandemie das innovative Rückgrat der deutschen Wirtschaft länger einschränken”, sagt Wambach.

Der Anteil der Innovationsausgaben am Umsatz, die sogenannte Innovationsintensität, blieb 2020 mit 3,3 Prozent auf dem Vorjahresniveau. Dies bedeutet, dass die Innovationsausgaben im selben Ausmaß verringert wurden, wie die Umsätze zurückgingen. Aber es gab auch Innovationsanstöße: Fast ein Drittel der Unternehmen hat digitale Produkt- und Dienstleistungsangebote ausgeweitet, jedes zweite Unternehmen hat interne Abläufe stärker digitalisiert.

Florian Fügemann,
fuegemann@pressetext.com

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