VW im Übernahmefieber: Nächstes Ziel Fiat Chrysler
Detroit (17.07.2014) -
Chrysler: Volkswagen würde von Vertriebsnetz profitieren, (Foto: chrysler.com) Der deutsche Volkswagen-Konzern https://volkswagen.de will weiter expandieren und hat es offenbar auf Fiat Chrysler abgesehen. Wie das manager magazin berichtet, loten die Wolfsburger derzeit ihre Chancen auf eine Übernahme oder Teilübernahme des italienisch-amerikanischen Konkurrenten aus. VW-Großaktionär Ferdinand Piëch, die Familien Elkann und Agnelli als Fiat-Haupteigentümer sowie deren Unterhändler sollen dem Vernehmen nach bereits erste Geschäche geführt haben. Chryslers Vertriebsnetz im Blick Dem Bericht nach wollen sich die Italiener künftig verstärkt auf ihre Sportwagenmarke Ferrari fokussieren und sonst fast komplett aus dem restlichen Automobilgeschäft zurückziehen. Bereits in der Vergangenheit hatten die Niedersachsen wiederholt Interesse an den Fiat-Marken Alfa Romeo und Ferrari signalisiert. In den aktuellen Vorverhandlungen soll es verstärkt jedoch vor allem um Chrysler gehen. Die Italiener hatten die Leck geschlagenen Amerikaner erst zu Jahresbeginn komplett übernommen und vor dem Aus bewahrt. Von einer Chrysler-Übernahme verspricht sich die Volkswagen-Führung vor allem die Lösung ihrer Vertriebsprobleme in den USA. Denn Chrysler verfügt über ein breites Vertriebsnetz, das sich auch für die deutschen Autos nutzen ließe. Zudem mögen viele Amerikaner Pick-ups sowie Geländewagen, was Volkswagen mit seinen Modellen ebenfalls in die Hände spielen würde. Ob es allerdings noch zu einem finalen Deal kommt, bleibt offen. Die möglichen Verkaufspreise und auch die strategischen Pläne sollen teils deutlich auseinander liegen. Grenze finanzieller Möglichkeiten Branchenanalysten sehen eine Einigung vorerst noch nicht. Grund dafür sind unlängst bekannt gewordene Überlegungen des Volkswagen-Managements, nach den Akquisitionen von Scania und MAN mittelfristig auch noch weitere Lkw-Hersteller in den Konzern integrieren zu wollen. Auch vor dem Hintergrund des von VW-Chef Martin Winterkorn angekündigten Sparkurses zur Erhöhung der Produktivität erscheint es gegenwärtig als fraglich, ob das Unternehmen alle seine ambitionierten Expansionspläne auf einmal finanziell überhaupt stemmen kann. pressetext.redaktion, Florian Fügemann |