Vorgesetzte müssen mit Humor aufpassen
Columbia (12.10.2015) -
Ulkiger Chef: Kommt nur an, wenn er eh ankommt (Foto: Rainer Sturm, pixelio.de) Selbst anzügliche Witze von Vorgesetzten können sich positiv auf die Beziehung zu Mitarbeitern auswirken, so das Ergebnis einer aktuellen Studie von Management-Experten. Allerdings gilt das nur, wenn die Stimmung ohnehin gut ist. Chefs, deren Untergebene ohnehin unzufrieden sind, sollten sich demnach mit Humor generell zurückhalten. Bei Humor als Teil des Führungsstils kommt es den Wissenschaftlern nämlich nicht auf dessen Qualität an, sondern auf die der Beziehungen zu Mitarbeitern. Beziehungsaufbau wichtig "Allgemein meinen die Leute, dass positiver Humor, der inklusiv, affiliativ und geschmackvoll ist, gute Führung darstellt, und negativer aggressiv und anstößiger schlecht ist", sagt Christopher Robert, Management-Professor an der der University of Missouri https://missouri.edu . Doch das ist ein Irrglaube, so das Ergebnis einer Befragung von 70 Führungskräften und 241 Mitarbeitern. Demnach kommt es gar nicht wirklich darauf an, was für Witze der Chef macht. Relevant ist vor allem, ob die Stimmung schon vorher gut war oder nicht. Jeglicher Humor verstärkt nämlich die Qualität bestehender Beziehungen. Wenn die Beziehung zwischen Chef und Mitarbeitern gut ist, steigern der Studie zufolge auch anstößige Witze die Jobzufriedenheit der Untergebenen. Bei schlechtem Klima dagegen senken selbst positive Witze die Jobzufriedenheit weiter. Diese Erkenntnis hat den Forschern zufolge Auswirkungen auf den richtigen Einsatz von Humor im Management. "Statt Humor zu nutzen, um Beziehungen aufzubauen, sollten Chefs daran arbeiten, gefestigte Beziehungen auf andere Art aufzubauen", so Robert. Erst sind klare Kommunikation, faire Behandlung von und sinnvolles Feedback für Mitarbeiter wichtig. Dann kann Humor helfen, Beziehung zu erhalten. Sex- und Rassenwitze meiden Wenngleich die Untersuchung ergeben hat, dass grundsätzlich auch negativ konnotierte Witze positiv für gute Beziehungen sind, warnt Roberts auch beliebte Manager davor, einfach jeglichem Humor jederzeit freien Lauf zu lassen. Speziell Witze, die Geschlechter- oder Rassenstereotypen nutzen, würden nicht unbedingt von allen Mitarbeitern positiv aufgefasst. Auch allzu viel negativer, aggressiver Humor sei nicht unbedingt akzeptabel. pressetext.redaktion, Thomas Pichler |