Versteckte Preiserhöhungen verteuern Tickets weiter
Zürich (22.11.2018) -
Preisvergleich der Ticketing-Anbieter (Rechtefreies Bild) Teure und teilweise absurde Gebühren einiger Anbieter im Ticketing-Markt sind seit Jahren ein brisantes Thema, welches bereits etliche Male von den Medien aufgegriffen wurde. Diverse Ticketing-Anbieter verrechnen teilweise horrende Gebühren, welche auf den ersten Blick weder für den Kunden, noch für den Veranstalter ersichtlich sind. Dass viele Ticketing-Anbieter Ihre Konditionen intransparent und teuer gestalten und ihre teils dominierende Marktposition zu Lasten von Veranstaltern und Ticketkäufern ausnutzen, ist ein offenes Geheimnis. Auch der Kassensturz hat bereits mehrere Male über dubiose und überrissene Gebühren gegenüber Ticketkäufern und Veranstaltern (z.B. Gebühren für Print@Home Tickets) berichtet. Vereinbarung zwischen WEKO und Kreditkartenanbietern vereitelt Kreditkartenzuschlag - Ticketing-Anbieter erfinden neue Gebühren Seit der Aufschlag von Kreditkartengebühren auf den Kaufbetrag des Kunden durch eine entsprechende Verfügung der Wettbewerbskommission (WEKO) untersagt wurde, wollten einige Ticketinganbieter dies nicht hinnehmen. Um nicht auf diesen, nun untersagten, Zuschlag und die damit verbundenen Einnahmen verzichten zu müssen, wurden diese Ticketing-Anbieter kreativ und haben kurzerhand und stillschweigend eine sogenannte "Service-Gebühr" erfunden, für den Ticketkäufer ein erneuter Zuschlag bedeutet. Da dieser nun nicht mehr unter der Bezeichnung "Kreditkartengebühr" läuft, sondern eben als "Service-Gebühr" verschachtelt anfällt, wird der Entscheid der WEKO geschickt umgangen. Brisant an dieser kreativen Gebühr ist, dass diese höher ist als die früher separat ausgewiesenen Zahlungsgebühren wie z.B. Kreditkartengebühren. Für den Endkunden bedeutet dies auf jeden Fall höhere Kosten für ein Ticket. Folglich wurde mit dieser Massnahme nicht nur die Vereinbarung zwischen WEKO und den Kreditkartenanbietern ausgehebelt, sondern es wurde auch stillschweigend und versteckt eine Preiserhöhung für den Endkunden durchgeführt, welche sich zudem sehr negativ auf die Verkaufszahlen der betroffenen Veranstalter auswirken kann! Intransparenter Gebühren-Dschungel - Ticketkäufer und Veranstalter bezahlen den Preis! In diesem Dschungel voller Gebühren, Zuschlägen und Fees wird es auch für Veranstalter immer schwieriger, über die effektiven Kosten, welche von Ticketing-Anbietern generiert werden, den Überblick zu behalten. Um dem Durchblick über die Gebührenstruktur noch mehr zu vernebeln, verfolgen einige Ticketing-Anbieter die Strategie, auf beiden Seiten zusätzliche Gebühren zu erheben, sei es seitens des Veranstalters oder des Ticketkäufers. Die Logik dahinter ist klar: Die Veranstalter sind das kostbarste Gut eines Ticketing-Anbieters, da diese ihn mit dem Verkauf ihrer Tickets beauftragen. Um Veranstalter zu gewinnen wird eine auf den ersten Blick möglichst tiefe und verdeckte Gebührenstruktur präsentiert. Dabei steht ganz klar der Vertragsabschluss und nicht die Transparenz im Fokus. Vor allem die Kosten auf Seiten der Ticketkäufer, werden dabei oftmals weder bei Vertragsunterzeichnung noch bei Eventaufschaltung kommuniziert und sind auch in der Endabrechnung nicht zwingend ersichtlich. Diese gesplittete und versteckte Darstellung der Gebührenstruktur ist Augenwischerei und weder für Ticketkäufer noch für Veranstalter fair. Schlussendlich zählt der Endkundenpreis, also der Betrag, welcher Ticketkäufer für ihr Ticket bezahlen müssen. Fällt dieser unerwarteterweise höher aus als kalkuliert, so kann es auf Veranstalterseite je nach Konkurrenzsituation auch schnell zu unerwartet schlechten Verkaufszahlen kommen. Ticketkäufer sind unmittelbar benachteiligt, da diese den Preisaufschlag berappen müssen! Gebühren-Vergleich der verschiedenen Anbieter - Eine einfache Berechnungstabelle bringt Licht ins Dunkel Da die Gebührenstruktur einzelner Ticketinganbieter für Aussenstehende meist nicht so leicht verständlich ist, wurde eine Tabelle erstellt, mit welcher die Gebühren der verschiedenen Anbieter einfach und transparent gelistet und vergleichbar sind. Zum Blog: https://blog.ticketino.com/gebühren_so_vergleichst_du_ticketinganbieter In der Kalkulation berücksichtigt sind sämtliche namhaften Anbieter mit vergleichbarem Rundumservice wie 24/7 Callcenter, professionellem Kundendienst sowie einem flächendeckenden Netz von physischen Vorverkaufsstellen. Zudem wurden aufgrund der internationalen Bedeutung die Preisstrukturen eines vierten Anbieters ebenfalls untersucht, obwohl ein vergleichbares Dienstleistungsspektrum aktuell nicht gewährleistet ist. TICKETINO, Michael Marti |