USA: Erbschaften Hauptgrund für "Racial Gap"


New York (13.02.2017) -

Baby in Küche:
Erben wichtiger als gedacht
(Foto: flickr.com/drosen7900)

Das Vererben von Vermögen spielt bei der sozialen Ungleichheit zwischen weißen US-Amerikanern und jenen, die einer Minderheit angehören, eine viel größere Rolle als bisher angenommen. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie https://bit.ly/2ktMfIS der Organisation Demos https://demos.org und des Institute on Asset and Social Policy der Brandeis University in Waltheim, Massachusetts https://iasp.brandeis.edu .

Weiße erben fünf Mal häufiger

In vielen Aspekten, wie etwa Einkommen, Ausbildung oder Versicherungsschutz, sind Weiße in den USA weiterhin deutlich besser gestellt als Afroamerikaner und Latinos. Doch nirgendwo ist die Kluft so groß wie bei den Vermögen. Als wirksames Mittel zur Bekämpfung dieses Ungleichgewichts galten bislang bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und im Bildungssektor. Die Studienautoren weisen diese Annahme jedoch zurück.

Die Wissenschaftler haben untersucht, welchen Einfluss der Besuch eines Colleges, eine Vollzeitbeschäftigung, regelmäßiges Ansparen und das Aufziehen von Kindern in einem Haushalt mit zwei Elternteilen auf das Schließen des "Racial Gap" haben. Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass vor allem Afroamerikanern keiner dieser vier Punkte dabei hilft, um sich dem Vermögen der weißen Amerikaner zu nähern, die ebenso diese Voraussetzungen erfüllen.

Bildung entscheidender Faktor

Besser bezahlte Jobs und bessere Ausbildung bedeuten in der Regel auch größeres Vermögen. Trotzdem besitzen weiße Haushalte mit College-Abschluss im Durchschnitt ein 7,2 Mal größeres Vermögen als afroamerikanische. Sogar weiße Haushalte ohne High-School-Abschluss besitzen mehr.

Die Studienautoren gehen davon aus, dass es vor allem Schenkungen und Erbschaften sind, die die Kluft zwischen den Ethnien nicht schließen lassen. Weiße bekommen fünf Mal häufiger Vermögen übertragen als Schwarze, die im Durchschnitt auch deutlich höher ausfallen. Diese "Starthilfe" erleichtert die Kapitalakkumulation und den Kauf eines Eigenheims, und führt letztlich dazu, dass das Vermögensungleichgewicht nicht abnimmt.



Sebastian Köberl,
koeberl@pressetext.com



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