Unternehmensflucht lässt Kalifornien ausbluten
Irvine (17.11.2015) -
Geldkoffer: Kommt in Kalifornien oft vor (Foto: Bernd Kasper, pixelio.de) Aufgrund des "feindlichen" wirtschaftlichen Rahmens haben in den vergangenen sieben Jahren etwa 9.000 Unternehmen in Kalifornien desinvestiert. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Joseph Vranich, CEO des Standort-Beratungsunternehmens Spectrum Location Solutions https://spectrumlocationsolutions.com . Das reicht von der Umsetzung von Projekten an alternativen Standorten bis hin zur kompletten Abwanderung wie jener des US-Hauptsitzes von Toyota. Insgesamt hat Kalifornien von 2008 bis 2014 mindestens 62 Mrd. Dollar an Investitionen verloren. Größter Profiteur war demnach Texas. Massiver Kapitalabfluss Kritikern galt Kalifornien schon unter dem republikanischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger unter anderem aufgrund seiner Umweltpolitik als wirtschaftsfeindlich, unter seinem demokratischen Nachfolger Jerry Brown erst recht. Vranich zufolge bedeutet es für Unternehmen tatsächlich eine Kostenersparnis von 20 bis 35 Prozent, wenn sie aus dem "Sonnenstaat" abziehen. Daher hat es in den sieben Jahren, über die sich seine Studie erstreckt, 1.510 öffentlich bekanntgewordene Desinvestitionen gegeben. Die Dunkelziffer dürfte etwa das Fünffache betragen. Eine der größten bekannt gewordenen Abwanderungen ist jene von Toyota Motor Sales https://toyota.com . Noch steht das US-Hauptquartier in Torrance bei Los Angeles, doch investiert wird schon jetzt in Plano, Texas. Bis Ende 2016 oder Anfang 2017 soll das neue Hauptquartier stehen, womit einmal mehr Texas von der Kapitalflucht aus Kalifornien profitiert. In keinen anderen Staat wandern so viele Investitionen aus dem Sonnenstaat ab. Auf den Plätzen zwei bis fünf in der Liste der Profiteure folgen Nevada, Arizona, Colorado und Washington. Rund 62 Mrd. Dollar Schaden Vranich zufolge sind in den sieben von der Studie erfassten Jahren 62 Mrd. Dollar an Investitionen aus Kalifornien abgeflossen. Der tatsächliche Schaden für den Westküsten-Staat dürfte jedoch weit höher ausfallen. Denn nur ein Sechstel der Berichte über Desinvestitionen beinhaltet konkrete Zahlen zur Höhe abgewanderter Erstinvestitionen. Daten über Folgeinvestitionen seien noch schwieriger zu finden. Es sei unmöglich abzuschätzen, wie viel Kapital aus Kalifornien umgeleitet wurde. Die Summe liege aber erheblich über 62 Mrd. Dollar. pressetext.redaktion, Thomas Pichler |