Unhöflichkeit am Arbeitsplatz ist ansteckend


Fayetteville (17.10.2016) -

Kleine Spitze:
kann immens schaden
(Foto: sigrid rossmann, pixelio.de)

Unhöflichkeiten wie abschätzige Kommentare und Sarkasmus am Arbeitsplatz sind ansteckend, so eine aktuelle Studie der University of Arkansas https://uark.edu . Zudem kommen sie häufiger vor als echte Feindseligkeiten wie Bullying und direkte Belästigung. "Wahrscheinlich kostet es Unternehmen auch mehr Geld", meint Chris Rosen, Management-Experte an der University of Arkansas. Denn die kleinen Unhöflichkeiten wirken sich stark auf die Mitarbeiter aus.

Unhöflichkeit macht unhöflich

Rosen und seine Kollegen haben im Rahmen der Studie festgestellt, dass Mitarbeiter, die am Arbeitsplatz Unhöflichkeiten ausgesetzt sind, dadurch mental ermüden. Insbesondere sinkt auch die Selbstkontrolle, sodass sich die Mitarbeiter im weiteren Verlauf des Tages selbst ebenfalls eher unhöflich verhalten. So entsteht ein Teufelskreis. "Unsere Ergebnisse belegen, dass diese Ansteckungseffekte in sehr kurzen, sogar täglichen Zyklen erfolgen", sagt Rosen.

Die Studie hat zudem ergeben, dass Unhöflichkeiten wie herablassende Bemerkungen oder übertriebener Zynismus am Arbeitsplatz ohnehin öfter vorkommen als gröbere Übergriffe. In Kombination mit dem beobachteten Unhöflichkeits-Teufelskreis wird das für Arbeitgeber teuer. "Schätzungen zufolge kostet es Unternehmen etwa 14.000 Dollar pro Arbeitnehmer und Jahr, aufgrund von verlorener Leistung und Arbeitszeit", erklärt Rosen.

Schlangengruben-Probleme

Am stärksten ausgeprägt sind Unhöflichkeits-Spiralen der Studie zufolge, wenn der Arbeitsplatz eher als stark "politisch" wahrgenommen wird - also als Schlangengrube, wo Mitarbeiter erst einmal darauf achten, was für sie am besten ist. Um einer solche negativen Wahrnehmung entgegenzuwirken, sollten Führungskräfte den Forschern zufolge auf klares Feedback setzen, welches Verhalten erwünscht ist. Das sei entweder durch besseres Feedback im Arbeitsalltag oder durch formale Leistungsbeurteilungen zu bewerkstelligen.



Thomas Pichler,
pichler@pressetext.com



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