Strategie und messbare Ziele für 2020
Wilder Kaiser (03.03.2015) -
Sujet "Söll erfrischt!" (Foto: TVB Wilder Kaiser) Der Wilde Kaiser ist nachweislich eine der erfolgreichsten Tiroler Tourismusregionen der vergangenen Jahre. Ein wichtiger Baustein dieses Erfolges ist die Strategie und die daraus resultierende Struktur des Verbandes. Den Kaiserorten wird viel Kompetenz und Gestaltungsspielraum übertragen. 2011 und 2012 wurde der Tourismusverband Wilder Kaiser neu aufgestellt. Es wurden messbare Ziele für 2020 sowie die Strategie dafür definiert. Die Vision des Wilden Kaisers lautet das "stärkste Bergerlebnis in den Alpen" zu bieten. Unter der Dachmarke haben sich die vier Orte positioniert: "Ellmau begeistert", "Going stärkt", "Scheffau belebt" und "Söll erfrischt" hebt die Einzigartigkeit eines jeden Ortes hervor. Der Experte Peter Bodendörfer vom renommierten Münchener Beratungsunternehmen Kapthon sieht hier zwei entscheidende Vorteile: "Durch die eindeutige Differenzierung verstehen einerseits die Gäste sofort, was der Ort bietet und erkennen die regionale Vielfalt. Andererseits ist die Betonung der Orte auch nach innen ein sehr wichtiges Signal, das die Identifikation und damit auch das Engagement in den Orten stärkt", so Bodendörfer. Klare Aufgabenverteilung Am Wilden Kaiser sind die Orte für die Gäste- und Vermieterinformation, die Veranstaltungen sowie das Gästeprogramm zuständig. Gemeinsam mit den Gemeinden kümmern sie sich um die Instandhaltung der öffentlich zugänglichen Infrastruktur, wie Wander- und Radwege oder Loipen. Die Region koordiniert die Ortsaktivitäten, entwickelt Produkte auf Regionsebene und ist natürlich vor allem für die Vermarktung verantwortlich. Das Zusammenspiel zwischen den Orten und der Region am Wilden Kaiser ist mittlerweile ein absolutes Best-practice-Beispiel, wie TVB-Obmann Hans Adelsberger betont: "Seitdem wir vor fünf Jahren die Hebel neu gestellt haben, funktioniert die Zusammenarbeit ganz hervorragend und auch die Stimmung untereinander ist jetzt sehr positiv", so Adelsberger. Eine wichtige Rolle in diesem System kommt den Ortsausschüssen zu, in denen sich die TVB-Funktionäre, Bergbahnvertreter, die Bürgermeister und weitere interessierte Touristiker engagieren. Zur Umsetzung ihrer Ideen stehen den Orten 40 Prozent der Einnahmen aus Ortstaxe und Pflichtbeiträgen zur Verfügung, zuständig dafür ist der jeweilige Ortsstellenleiter. "Wir haben im Tiroler Vergleich sicherlich sehr hohe Ortsbudgets. Das unterstreicht aber die Bedeutung, die Kompetenz und den Gestaltungsspielraum den die Orte in unserem Verband haben", bestätigt Adelsberger. Er betont auch die Solidarität zwischen den Ebenen. So wurde das Marketingbudget zuletzt durch einen freiwilligen Marketingbeitrag der Orte von Eur 300.000 pro Jahr aufgefettet. Die Ortstaxenangleichung am 1. Mai 2015 auf einheitlich zwei Euro stärkt wiederum die Finanzkraft der Region, die dafür den TVB-Anteil der Skibuskosten übernimmt. Die Koordination der Projekte durch die Region kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu. Einerseits um dem Gast regionsweit die gleiche Qualität bieten zu können, andererseits um Doppelgleisigkeiten und damit unnötige Kosten zu vermeiden. "Nur mit einer klare Struktur, die sich immer wieder den veränderten Bedingungen anpasst, kann ein Tourismusverband langfristig Erfolg haben", erklärt Tourismusexperte Peter Bodendörfer. Erfolgsprodukt Kaiserkrone Ein aktuelles Erfolgsbeispiel für die funktionierende Aufgabenverteilung ist die Kaiserkrone, eine Weitwanderung rund um das Kaisergebirge. "Die Pflege der Wanderwege, die Beschilderung und Veranstaltung entlang des Weges übernehmen die Orte. Die Region hat die einzelnen Abschnitte zu einer fünftägigen Rundtour kombiniert und daraus ein Marketingprodukt geschaffen, das sehr hohe mediale Aufmerksamkeit erzeugt", meint TVB-Geschäftsführer Krösslhuber. Tourismusverband WILDER KAISER, Mag. Viktoria Gruber |