Österreichs Rolle im IKT-Markt der DACH-Region
Wien (16.04.2015) -
Gruppenfoto IKT-Trends (Foto: Future Network) Wie bereits in den vergangenen Jahren, veranstaltete Future Network auch dieses Jahr wieder ein Event zum Thema IKT-Trends. Moderiert wurde die Veranstaltung von Daniel Holzinger (Future Network Vize-Präsident) und Bettina Hainschink (Future Network). https://www.future-network.at/de/zum-thema-it-markt/prognose-it-ausgaben-2015/ Nach einer Begrüßung der Teilnehmer begann die Veranstaltung mit dem Vortrag von Marcus Scheiblecker (WIFO) unter dem Titel "Mittelfristige Prognose der österreichischen Wirtschaft bis 2017". Der Vortrag gab einen Überblick über die internationale Konjunkturlage. Er berichtete darüber, dass das Wachstum nach wie vor sehr gering ist und sich dies auch im Jahr 2016 nicht stark ändern wird. Ein Punkt des Vortrages war die Konjunkturumfrage des WIFO die ergab, dass bis zur Jahresmitte mit keiner verbesserten Lage zu rechnen sein wird. Weiters wird prognostiziert, dass der Euro-Dollar-Wechselkurs und die günstigeren Rohstoffpreise der Konjunktur im zweiten Halbjahr Auftrieb verleihen sollen. Außerhalb des Euroraums sorgt die bessere Wechselkurssituation gegenüber dem US-Dollar dafür, dass sich die Konkurrenzfähigkeit zu den dollargehandelten Produkten insbesondere aus den USA verbessert. Größere Probleme sah er nur in Russland und Brasilien, aber insgesamt wird es auch von dieser Seite wieder mehr Auftrieb für die heimische Wirtschaft geben. Unverändert robust wachsen die USA. Dort zeigen die vorläufigen Indikatoren keinerlei Abschwächungstendenzen. Eine recht gute Wirtschaftslage gibt es in Deutschland, die aber weniger in der Industrie, dort sind die Einschätzungen der Industriekonjunktur ähnlich schlecht wie in Österreich, sondern die an der Binnennachfrage orientierten Wirtschaftszweige betrifft. Weiters berichtete er detailiert über die Lage in Deutschland: Was in Deutschland besonders gut gelaufen ist, ist nicht nur die Entwicklung des Arbeitsmarktes und des Budgets, sondern auch, dass die Binnennachfrage robust ist. 2014 hat die Bauwirtschaft doch einige Zehntel zum Wachstum beigetragen, das ist ein Unterschied Österreichs zu Deutschland. Wichtig ist die Entwicklung der Investitionen, da zeigt sich die trübe Wirtschaftslage beim Investitionsverhalten der Unternehmen. Bei den Ausrüstungsinvestitionen zeigte die letzte Prognose im Dezember eine karge Ausweitung um 1,5% 2015 und 2% 2016. Jetzt, durch das etwas aufwärts revidierte Wirtschaftswachstum für 2016, erwarten wir statt 2% nun 2,5%, unverändert aber für 2015 1,5%. Dies zeigt nach wie vor eine sehr schwache Entwicklung der Ausrüstungsinvestitionen, das sollte sich dann vielleicht in einem ähnlichen Kurvenverlauf auch bei den IKT-Investitionen auswirken. Der Konsum, der jetzt sechs Jahre in Folge nur um einen halben Prozent oder darunter gewachsen ist, sollte 2016 etwas stärker zunehmen. Wir erreichen kaum 1% und rechnen daher mit 0,9% Realkonsumwachstum. Relativ gut entwickelt sich die Beschäftigung, angesichts des schwachen Wachstums sogar erstaunlich gut. Wir erwarten 2015 auch wieder eine Zunahme um einen halben Prozentpunkt, nachdem es im Vorjahr 0,7 und davor 0,6 waren. Schlecht sieht es hingegen bei der Arbeitslosigkeit aus. Wir erwarten noch einen weiteren Anstieg der Arbeitslosenquote von 8,4% im Jahr 2014 auf 9,1% in 2015 und einen weiteren Anstieg auf 9,4% in 2016. Darauf folgte der Vortrag "Wachstumsmotoren des IT-Marktes in Österreich für 2015", der von Philipp Schalla (Pierre Audoin Consultants PAC GmbH) gehalten wurde. Er berichtete, die Prognose für das Wachstum des IT-Marktes sei ähnlich, es wird heuer von knapp 3% bzw. 3,4% für das nächste Jahr ausgegangen. Das ist aber vor allem beschuldet, weil große Marktbereiche wie der Hardwaremarkt und der hardware-nahe Softwarebereich rückläufig im Wachstum sind. Da die Bereiche einen starken Einfluss auf die Gesamtstruktur des Marktes haben, sieht man einen leichten Rückgang auf 3,1%. Weiters zeigte er die Unterschiede der einzelnen drei DACH-Länder auf, wie sich die Strukturen unterscheiden und welche Bereiche in allen drei DACH-Ländern wesentlich sind. Die Struktur der Märkte zeigte er zuerst am Beispiel des österreichischen Marktes auf und präsentierte hier, dass das aktuelle Marktwachstum des letzten Jahres auf dieses Jahr die stärkste Entwicklung gezeigt hat. Am stärksten prozentual wächst aus Sicht der Pierre Audoin Consultants GmbH der Software-as-a-Service-Markt, der allerdings noch eine sehr geringe Marktgröße hat, was das starke Wachstum begründet. Eine eher schwächere Entwicklung ist im Anwendungssoftwarebereich zu erkennen. Hier wurden die Prognosen etwas nach unten korrigiert. Es hat sich nur das Thema Business Intelligence stärker entwickelt als erwartet, alle anderen Themen wie der Office Bereich oder der Bereich der technischen Software haben sich etwas schwächer entwickelt. Zum Thema Wachstum der Marktsegmente zeigte Herr Schalla die Prognose bis zum Jahr 2018. In den drei Kernsegmenten, das sind Infrastruktursoftware, Anwendungssoftware und SaaS, entwickelt sich der SaaS-Bereich prozentual am stärksten, der Markt ist aber noch am kleinsten. Danach ging Herr Schalla auf die Hintergründe ein also auf die Wachstumstreiber, Trends und die Themen die wir am Markt sehen. Auch hier sind diese globalen Themen in jedem einzelnen Land vertreten. Von der Arbeitsumgebung und Globalisierungsthemen, Schuldenkrise bis zum Rückgang der Ölpreise zeigte er auf welchen Einfluss dies auf IT Themen hat und wie dementsprechend verschiedene Entwicklungen am Markt zu beobachten sind. Dazu präsentierte er einen Auszug aus der alljährlichen CEO Umfrage der Pierre Audoin Consultants GmbH. Abschließend folgte die Klassifizierung des Themas Internet der Dinge, da dieses mittlerweile sehr groß geworden ist, inklusive einer Einordnung welchen Einfluss das Thema auf die Einzelmärkte bzw. auf die anderen Themen am Markt hat. Auf die Vorträge folgte eine Podiumsdiskussion mit Manfred Nemeth (AMS), Johann Schachner (Country Manager Atos Österreich) und Günther Seyer (PwC Österreich). Dabei wurden die Themen der Referenten nochmals aufgegriffen und offene Fragen geklärt. Zum Abschluss der Veranstaltung gab es ein Get-together aller Teilnehmer und Referenten. "Die anhaltend schwache Konjunktur lässt Österreich innerhalb der EU mit einem schwach positiven BIP weiter zurückfallen. Dennoch blickt die österreichische IKT-Branche verhalten optimistisch in die kommenden Quartale. Grund dafür ist die verstärkte Nachfrage in den Bereichen Digitale Transformation und Cloud Computing, sowie das gestiegene Bedürfnis nach Informationssicherheit. Für diese und weitere Trendthemen positioniert sich das Future Network seit 1997 als Dialogplattform zwischen Wissenschaft, Anbieterunternehmen und Anwendern", so Daniel Holzinger, Vice President, Future Network. Johann Schacher, ATOS, Country Manager Österreich: "Die IT-Trends 2015 zeichneten sich bereits im vergangenen Jahr deutlich ab: Auch heuer erwarten wir technologische Fortschritte im Bereich Big Data, Cloud und Security. Hinsichtlich dieser Entwicklungen wünschen wir uns in diesem Jahr vermehrt Impulse und Investitionen aus dem öffentlichen Sektor, vor allem zur Absicherung und Steigerung der lokalen Wertschöpfung. Denn insbesondere die IT trägt maßgeblich dazu bei, regionale Stärken und Potenziale zu identifizieren und optimal zu nutzen. Wir von Atos werden zudem weiterhin auf die Entwicklung unserer eigenen Fachkräfte fokussieren und im Zuge unserer umfassenden Wellbeing@Work-Initiative unser Weiterbildungsangebot laufend ausbauen. Jene Unternehmen, die die Bedeutung der Daten zuerst erfassen, werden die Gewinner in der neuen Datenwirtschaft sein. Die Vorteile der dritten digitalen Revolution können aber nur dann genutzt werden, wenn zwischen Endanwendern (B2C) und Unternehmenskunden (B2B) ein Bogen gespannt wird. Entscheidend ist, aus der tagtäglichen Informationsflut jene Daten herauszufiltern, die wirklich zählen. Atos unterstützt seine Kunden bei diesem Prozess durch einzigartige Lösungen, die aus unstrukturierten, schwer interpretierbaren Daten wertvolle Echtzeit-Information generieren - zum Beispiel mittels hochinnovativen In-Memory-Technologien wie etwa HANA. Unternehmen erhalten dadurch eine wertvolle Grundlage für eine bessere Entscheidungsfindung und somit einen echten Wettbewerbsvorteil." Manfred Nemeth (AMS) erklärt, dass zum Abbau der Arbeitslosenrate ein höheres Wirtschaftswachstum hilfreich wäre, als das derzeitige und Österreich mit seiner Kompetenz in den Unternehmen seine Nischen nutzen muss und vor allem offen sein soll für Innovation. "Die IT muss in Zukunft in der Lage sein, über alle Kanäle hinweg schnelle und sichere Lösungen zur Erfüllung von klaren Kundenbedarfen anzubieten", befindet Günther Seyer, PwC Österreich. Die Unterlagen zur Veranstaltung finden Sie online unter: https://www.papers4you.at/home/suchen/ Suchbegriff: "Österreichs Rolle im IKT-Markt der DACH-Region: Prognose IT-Ausgaben 2015" bzw. unter: https://www.future-network.at/de/downloads-praxis-know-how/ Future Network, Mag. Bettina Hainschink |