Sachsens Halbleiterindustrie fürchtet um guten Ruf
Dresden (24.02.2016) -
Semperoper: Dresden bekommt vermehrt schiefe Optik (Foto: dmg.dresden.de) Die jüngsten fremdenfeindlichen Vorfälle in Freital, Heidenau, Meißen, Clausnitz und Bautzen schaden dem Wirtschaftsstandort Sachsen nachhaltig, warnt Heinz Martin Esser, Präsident des regionalen Branchenverbands Silicon Saxony https://silicon-saxony.de . "Internationalität ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass wir in Sachsen die Arbeitsplätze halten können", so der Vertreter der Halbleiterindustrie. Schützenhilfe bekommt Esser unterdessen von der Dresden Marketing GmbH (DMG) https://dmg.dresden.de , die rückläufige Touristenzahlen auf einen "Pegida-Effekt" zurückführt. Esser zufolge sind es insbesondere große Unternehmen wie Infineon und Globalfoundries, die zahlreiche Mitarbeiter aus dem Ausland beschäftigen. Zudem gebe es viele ausländische Investoren. Dem Branchensprecher nach haftet dem Osten derzeit allerdings ein Prädikat an - "und zwar kein gutes", verdeutlicht Esser. In der sächsischen Halbleiterbranche beschäftigen 300 Unternehmen rund 25.000 Mitarbeiter. Die Region um Dresden gilt - neben dem französischen Grenoble - als größter Standort der Mikroelektronikindustrie in Europa. Gäste aus dem Inland bleiben weg Seit dem Beginn der "Spaziergänge" der selbsternannten "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" steht es um den Ruf der sächsischen Landeshauptstadt nicht gut (pressetext berichtete: https://pte.com/news/20150116014 ). Laut DMG-Chefin Bettina Bunge hat Dresden inzwischen einen massiven Imageverlust erlitten. "Menschen haben sich bewusst gegen einen Dresden-Besuch entschieden und ihre Privat- oder Geschäftsreise abgesagt, wie wir von Veranstaltern und Branchenvertretern wissen", erläutert Bunge. Die Dresden-Marketing-Geschäftsführerin verweist auf Rückgänge bei den Besuchern, wobei immer mehr Gäste aus dem Inland ausbleiben. Allein im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015 reduzierte sich die Zahl ihrer Übernachtungen um 5,1 Prozent auf rund 3,4 Mio. Personen. Touristen aus dem Ausland ließen sich von Pegida hingegen nicht abschrecken. Die Übernachtungen erhöhten sich um 6,1 Prozent auf rund 879.000. Unter dem Strich schrumpften die Übernachtungen um drei Prozent auf 4,3 Mio. Buchungen, führt Bunge aus. pressetext.redaktion, Florian Fügemann |