Qantas Airways diskriminiert lesbische Fluggäste


Brisbane (12.11.2015) -

Qantas:
Unternehmen streitet Homophobie ab
(Foto: pixelio.de/Michael Hirschka)

Eine australische Familie wirft der Fluggesellschaft Qantas Airways https://qantas.com.au "offenkundige Homophobie und Diskriminierung" vor. Das lesbische Pärchen, das gemeinsam mit seiner Tochter von Brisbane nach Melbourne geflogen ist, wurde wiederholt aufgefordert, einen Platz zu räumen, damit ein älteres (heterosexuelles) Ehepaar nicht getrennt werden muss. Auf die Antwort, dass sie auch eine Familie seien, die nicht getrennt werden möchte, reagierten die Airline-Mitarbeiter mit Unverständnis.

Die betroffene Australierin Kristina Antoniades hat den Vorfall auf Facebook genau geschildert. Kristina, ihre Partnerin Merrin und die gemeinsame Tochter Lily hatten schon am Vortag online eingecheckt, um auf dem Flug nebeneinander zu sitzen. Am Flughafen erwartete die Familie dann die erste Überraschung.

Ignorantes Personal

"Kurz vor dem Boarding wurde Merrin ausgerufen, und gebeten, zum Kundenservice zu kommen. Merrin wurde informiert, dass Qantas entschieden hatte, sie in eine andere Reihe zu setzen, so dass ein verheiratetes Paar nebeneinander sitzen konnte. Sie haben nicht anerkannt, dass wir eine Familie sind und nebeneinander sitzen möchten", sagt Antoniades.

Da Antoniades beharrte, die Plätze zu behalten, bekam Merrin ihre ursprüngliche Bordkarte neu ausgestellt. Im Flugzeug angekommen wurden sie jedoch von einer Flugbegleiterin darauf angesprochen, warum sie das verheiratete Paar nicht nebeneinander sitzen ließen. "Ich sagte ihr noch einmal, dass wir auf den uns zugeteilten Sitzen saßen. Sie wollte unsere Bordkarten sehen. Wir zeigten sie vor und sie fragte noch einmal. Ich sagte ihr erneut, dass Merrin meine Partnerin war und Lily unsere Tochter", berichtet Antoniades auf Facebook.

Nachdem Antoniades darauf hingewiesen hatte, dass sie genauso viel Rechte besäßen, zusammen zu sitzen, wie das verheiratete Pärchen, ging die Flugbegleiterin ohne Entschuldigung davon. Für die Familie hat der Zwischenfall mit Tränen und dem Gefühl der Erniedrigung geendet. "Es war eine schreckliche Erfahrung und es tut mir leid, dass unsere Tochter das miterleben musste", schreibt die Betroffene.

Qantas putzt sich ab

Die Fluggesellschaft selbst ist sich indes keiner Schuld bewusst. "Es war ein unglückliches Missverständnis, eine Verwechslung", argumentierte ein Sprecher gegenüber SBS. "Aus unserer Sicht geht es hier gar nicht um Sexualität - unsere Crew hat nur versucht, ein älteres Paar zusammen sitzen zu lassen." Außerdem werde bei Qantas viel Wert auf Diversität gelegt und die rechte von Homo-, Bi- und Transsexuellen würden "sehr aktiv unterstützt".


pressetext.redaktion,
Marie-Thérèse Fleischer



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