Preiswahn: Britischer Immobilienmarkt läuft heiß
London (04.06.2014) -
Immobilie: Experten warnen vor einer Blase, (Foto: pixelio.de, Guenter Hamich) Der britische Immobilienmarkt gerät zunehmend außer Kontrolle. Die Nachfrage ist ungebrochen stark, während das Angebot überschaubar bleibt. Selbst verstärkte Regeln bei der Kreditvergabe führen nicht dazu, dass sich private Interessenten nicht mehr verschulden wollen. Ob der Markt nun abgekühlt werden muss, will die Notenbank in Kürze entscheiden. Erste Banken haben bereits reagiert. Die Blase füllt sich, weil auch die Bautätigkeit auf der Insel boomt. Laut der Nationwide Building Society https://nationwide.co.uk , einem Hypothekenfinanzierer, stiegen die Preise im Mai im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Prozent. Binnen Jahresfrist lagen die Preise sogar um mehr als elf Prozent höher. Analysten befrüchten eine Preisblase, die bei der Rückkehr der Zinsen auf Normalniveau platzen könnte. Kreditnehmer wie auch Banken würden Verluste machen. Marktabkühlung auf Raten Einige Banken befürchten das Platzen der Blase und halten mit strengeren Vergaberegeln für Kredite entgegen. Aktuellen Daten der Bank of England https://bankofengland.co.uk nach ist die Zahl der bewilligten Hypotheken im April den dritten Monat in Folge gesunken. Analysten werten dies als mögliches Anzeichen dafür, dass die strikteren Vergabestandards zu greifen beginnen. Dem Institut zufolge ist es aber noch zu früh, um von einer Abkühlung auszugehen. "Die schärferen Hypothekenregeln haben den Bewilligungsprozess von neuen Hypotheken gestört, doch sie scheinen nur einen geringen Effekt auf die Nachfrage zu haben", unterstreicht Robert Wood, Großbritannien-Chefökonom der Berenberg Bank https://berenberg.de . Angesichts der Marktlage will die Bank of England in diesem Monat entscheiden, ob sie Schritte zur Abkühlung eines Marktes setzt, der zu überhitzen droht. Die Notenbank könnte unter anderem Grenzen festlegen, wie hoch sich potenzielle Hauskäufer verschulden dürfen. pressetext.redaktion, Florian Fügemann |