Plattform-Ökonomie für deutsche Firmen Neuland
Berlin (09.02.2017) -
Binärcode: Firmen verschlafen Trend (Foto: pixelio.de, Marcus Stark) Mehr als sechs von zehn Geschäftsführern und Vorständen (62 Prozent) haben noch nie von den Begriffen Plattform-Ökonomie, Plattform-Märkte oder Digitale Plattformen gehört, wie eine neue Studie des Branchenverbands BITKOM https://bitkom.org zeigt, für die 503 Firmen ab 20 Mitarbeitern befragt wurden. Das Wissen um das Thema ist gleichbleibend schlecht. 2016 lag die Bekanntheit digitaler Plattformen auf ähnlichem Niveau. Chancen werden verspielt "Plattformen können bestehende Märkte von Grund auf verändern. Neue Unternehmen aus völlig anderen Branchen können die etablierten Platzhirsche verdrängen, wenn diese die Chancen der Digitalisierung nicht erkennen", sagt BITKOM-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Dabei gibt es je nach Unternehmensgröße und Branche deutliche Unterschiede bei der Bekanntheit von digitalen Plattformen. Während nur 34 Prozent der Top-Manager von Firmen mit 20 bis 499 Mitarbeitern die Begriffe kennen, sind es bei Betrieben ab 500 Beschäftigten 52 Prozent. Und während die Bekanntheit in der Industrie bei 41 Prozent liegt, sind es im Handel (34 Prozent) und bei Dienstleistern (32 Prozent) deutlich weniger. Beispiele für digitale Plattformen, die sich an Privatkunden richten, sind Airbnb, Amazon, Uber, eBay oder die App-Stores von Apple oder Google. Strategien jetzt entwickeln Es besteht als Nachholbedarf: "Plattformen bieten für alle Beteiligten viele Vorteile, stellen sie aber auch vor neue Herausforderungen", so Rohleder. So verlieren die Anbieter zum Beispiel den direkten Kundenkontakt, da die Plattform dazwischen geschaltet ist. Rohleder: "Alle Unternehmen sind gut beraten, eine individuelle Plattform-Strategie zu entwickeln." Von jenen, die bereits von der Plattform-Ökonomie gehört haben, sagt jeder Zweite, dass es für das eigene Unternehmen relevante Plattformen gibt. Dabei sieht vor allem der Handel relevante Plattform-Anbieter. Unter den Dienstleistern sind es nur 43 Prozent, in der Industrie sogar nur 35 Prozent. Und von diesen Unternehmen, die für das eigene Unternehmen relevante Plattformen identifiziert haben, sagen wiederum 82 Prozent, dass sie darauf selbst Waren oder Dienstleistungen anbieten. Umgekehrt kaufen dort 71 Prozent Waren beziehungsweise Dienste ein. Und 14 Prozent geben an, eine eigene Plattform zu betreiben. Florian Fügemann, fuegemann@pressetext.com |