Nach Zugunfall: Kunden fünf Euro Rabatt angeboten
Norfolk/Detmold/Hamburg (03.05.2016) -
Zugunfall: Rückerstattung abgelehnt (Foto: facebook.com/Wil Kitcher) Das britische Eisenbahnverkehrsunternehmen Abellio Greater Anglia https://abelliogreateranglia.co.uk hat dem Passagier Wil Kitcher nach einem Zugunglück statt dem vollen Ticketpreis von 51 Pfund (65 Euro) nur vier Pfund als Entschädigung angeboten. Laut dem Management habe der Fahrgast seine Reise nach London vorzeitig in Thetford beendet - das Anrecht auf eine volle Vergütung entfalle somit. Warten auf Entschuldigung "In diesem Fall gibt es keine exakte Regel, wie vorzugehen ist. Dennoch kann man bei der Deutschen Bahn im Normalfall mit Kulanz rechnen", kommentiert Karl-Peter Naumann vom deutschen Fahrgastverband Pro Bahn https://www.pro-bahn.de den Fall auf Nachfrage von pressetext. Unter diesen Umständen sollte eine Rückerstattung des Kaufpreises kein Problem darstellen. "Wenn der Reisende die Strecke auf einer anderen Bahnstrecke zurücklegt, zählt für die Entschädigung die Zeit, die nach der geplanten Ankunft am Ziel eintrifft. Beträgt diese mehr als 20 Minuten, muss das Bahnunternehmen gegebenenfalls angefallene Mehrkosten der Bahnfahrt (Umweg, höherwertiger Zug) übernehmen", unterstreicht Naumann. Als der Zug am 10. April mit einem Traktor zusammengeprallte, erlebte der 36-jährige Kitcher ein Schleudertrauma, das ihn an der Fortführung seiner beruflichen Tätigkeit als Service Delivery Manager behinderte. Daher suchte er drei Tage, nachdem sich der Unfall ereignet hatte, um Rückgabe des Ticketpreises von 51 Pfund an. Unter Verweis auf den Umstand, er habe die Strecke frühzeitig abgebrochen und auf anderem Wege zurückgelegt, bot man ihm stattdessen lediglich vier Pfund an. Abellio reagiert auf Vorwürfe "Zum Zeitpunkt des Unfalls machte ich mir keine Gedanken. Ich war nur froh darüber, in Sicherheit zu sein. Im Augenblick des Zusammenstoßes gab es einen Moment, in dem ich dachte, ich müsste sterben", sagt Kitcher. In den ersten drei Tagen nach dem Unglück unternahm er noch keine Schritte, da er dachte, es wäre kein Problem, den Ticketpreis nach dem Unfall zurückzufordern. Vonseiten des Verkehrsunternehmens kam keine Entschuldigung. Erst aufgrund der medialen Aufmerksamkeit reagierte das Verkehrsunternehmen. "Als Geste des guten Willens und um unmittelbare Ausgaben zu decken, werden wir allen am Unfall Beteiligten, deren Namen uns von der British Transport Police weitergegeben wurden, Gutscheine im Wert von 50 Pfund sowie einen Scheck in Höhe von 50 Pfund zukommen lassen", versichert ein Abellio-Sprecher abschließend auf Nachfragen von Medien. pressetext.redaktion, Carolina Schmolmüller |