Mitbestimmung sorgt für bessere Personalstrategie
Düsseldorf/Berlin (11.10.2017) -
Mitarbeiter: Mitbestimmung zahlt sich aus (Foto: S. Hofschlaeger, pixelio.de) Sitzen Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat, werden in vielen Unternehmen bessere Voraussetzungen für gute Arbeit geschaffen. Denn in mitbestimmten Unternehmen hat die Personalpolitik einen höheren Stellenwert. Das zeigen Ergebnisse aus einem von der Hans-Böckler-Stiftung https://boeckler.de geförderten Forschungsprojekt am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) https://wzb.eu . WZB-Forscher Robert Scholz hat für das wissenschaftliche Vorhaben den Grad der Unternehmensmitbestimmung, gemessen durch den Mitbestimmungsindex MB-ix, ins Verhältnis zu verschiedenen Unternehmenskennzahlen gesetzt. Sein Datensatz enthält Informationen zu insgesamt 262 börsennotierten Unternehmen für die Jahre 2006 bis 2013. Höhere Ausbildungsquote Im Ergebnis kommt Scholz zu dem Schluss, dass die großen mitbestimmten Unternehmen so gut wie immer einen Extra-Vorstandsposten für Personalangelegenheiten haben. Von zehn Unternehmen ohne Mitbestimmung haben dagegen acht kein eigenständiges Personalressort. Auch zeigt sich: Mitbestimmte Unternehmen hatten in den vergangenen Jahren eine Ausbildungsquote - Anteil der Azubis an allen Beschäftigten in Deutschland - von etwa 4,5 Prozent. Ohne Mitbestimmung lag der Wert nur bei 3,6 Prozent. Dieses Ergebnis ist dem Experten nach aber nicht darauf zurückzuführen, dass mitbestimmte Unternehmen in anderen Branchen tätig oder im Schnitt größer sind als andere. Solche Faktoren hätten keinen messbaren Einfluss auf die Ausbildungsquote. Ein weiteres Ergebnis: Mitbestimmte Unternehmen beschäftigen mehr Ältere. Der durchschnittliche Arbeitnehmer ist hier 43 Jahre alt, in Firmen ohne Mitbestimmung dagegen drei Jahre jünger. Florian Fügemann, fuegemann@pressetext.com |