Mega-Containerschiffe bluten kleine US-Häfen aus
New York (05.08.2015) -
Containerriese: Steuert kleine Häfen kaum noch an (Foto: URSfoto, pixelio.de) Die Entwicklung des globalen Frachtgeschäfts hin zu immer größeren Schiffen ist eine ernsthafte Gefahr für kleinere US-Häfen sowie Exporteure, die diese nutzen. Seit dem Rückzug von Hanjin Shipping https://hanjin.com im März 2015 steuert keine große Containerschifffahrtslinie mehr Portland an, berichtet das "Wall Street Journal". Damit sind die Transportkosten mancher Unternehmen explodiert. Andere kleine Häfen kämpfen teils mit Milliardeninvestitionen dagegen, ebenfalls in der frachtgeschäftlichen Bedeutungslosigkeit zu versinken. Teure Bedeutungslosigkeit Mit dem wachsenden globalen Frachtvolumen werden auch Containerschiffe immer größer. Die Schifffahrtslinien bestellen heute Giganten, die doppelt so viele Container fassen wie Schiffe vor zehn Jahren. Damit werden kleinere Häfen immer uninteressanter, unter anderem aufgrund zu seichter Becken und Zufahrtswege. Wenn sie auch noch weiter im Landesinneren liegen, verschärft das die Situation - immerhin kostet das Navigieren größerer Flussstrecken mit Riesenkähnen aus Sicht der Schifffahrtslinien viel Zeit und damit Geld. Für den Hafen von Portland https://portofportland.com war diese Kombination im Endeffekt zu viel. Dem Marktforscher PIERS https://piers.com zufolge war Portland 2014 noch der 21.wichtigste US-Hafen gemessen an der Zahl der bewegten Frachtcontainer, mit dem Äquivalenten von rund 130.000 ISO-normierter 20-Fuß-Containern. Das ist vorbei. Im Juni 2015 betrug das verarbeitete Frachtvolumen laut Hafen null - ein wirtschaftlich schwerer Schlag. Teuer wird das auch für Exporteure wie beispielsweise Farmer aus Idaho, die aufgrund längerer Wege zu Häfen wie Seattle massiv gestiegene LKW-Transportkosten beklagen. Ein Vertreter der Spokane Seed Co. https://spokaneseed.com spricht von plus 30 Prozent. Wirkung von Investitionen fraglich Auch andere Häfen wie Newark, Tacoma, Jacksonville, Long Beach oder auch Seattle selbst kämpfen gegen ein Abwandern der Schifffahrtslinien, die beispielsweise das Anlaufen von Los Angeles günstiger kommt. Mancherorts werden daher Milliarden für das Ausheben tieferer Becken, das Anheben von Brücken und den Ausbau der Frachtterminals investiert. Ob das hilft, scheint fraglich. "Diese Häfen werden nicht wettbewerbsfähig sein, was die Bearbeitung jener Hochseeschiffe betrifft, die auf wichtigen Ost-West-Handelsrouten gängig sein werden", meint jedenfalls Paul Bingham, VP der Economic Development Research Group https://edrgroup.com . pressetext.redaktion, Thomas Pichler |