Kartenzahler erinnern sich schlechter an Beträge
Klagenfurt (08.11.2017) -
Kreditkarten: nicht förderlich fürs Gedächtnis (Foto: pixelio.de, Tim Reckmann) Menschen, die mit Karte zahlen, erinnern sich schlechter an den ausgegebenen Betrag, als wenn sie ihre Rechnung mit Münzen und Scheinen bar begleichen. Zu dem Schluss kommen Forscher der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (AAU) https://aau.at in ihrer aktuellen Untersuchung. Das Ergebnis ist brisant, denn allein für 2017 wird geschätzt, dass rund drei Mrd. neue Smartcards weltweit ausgegeben werden. Individuelle Verhaltensmuster "Wir zeigen, dass sich Personen, die mit einer Karte bezahlen, weniger genau an den Rechnungsbetrag erinnern können, als Personen, die ihre Rechnung bar begleichen", fasst AAU-Forscher Holger Roschk das Fazit zusammen. Zwischen den EC-/Kreditkarten und den multifunktionellen Karten konnte kein signifikanter Unterschied aufgezeigt werden, vielmehr spielen individuelle Verwendungsmuster eine entscheidende Rolle. "Wer öfter die Nicht-Bezahlfunktionen solcher Karten nutzt, erinnert sich schlechter", so Roschk. Das Team hat eine Feldstudie durchgeführt, mit der die Erinnerungsgenauigkeit an gerade erfolgte Bezahlungen registriert wurde. Die Datenerhebung erfolgte zu zwei verschiedenen Zeitpunkten in Cafeterias einer deutschen Universität, einmal im Sommer 2015 (vor Einführung einer multifunktionellen Karte am Campus) und einmal im Sommer 2016 (nach Einführung einer solchen Karte). Interviews mit 496 Studenten wurden ausgewertet. Mehr Transparenz erforderlich "Eine genaue Erinnerung an vergangene Ausgaben wirkt sich auf die Bereitschaft aus, zukünftige Ausgaben zu tätigen", weiß Roschk. Solle der Kunde in einem finanziell gesunden Verhalten bestärkt werden, brauche es verstärkte Transparenz: "Für ein stärkeres Bewusstsein brauchen wir Designs, die die Bezahlfunktion von anderen Funktionen trennen oder die die Geldausgabe visualisieren, wie sofortige Bezahlinformationen oder Zusammenfassungen." Florian Fügemann, fuegemann@pressetext.com |